LITERATUR
: Gebrechlich eingerichtete Welt

Das Ende seines rastlosen Lebens wählte er im November 1811 selbst. Mittellos und „so wund“, dass ihm gleichsam schon das Tageslicht auf der Nase „wehe tat“, erschoss Heinrich von Kleist im Alter von 34 Jahren am Kleinen Wannsee zuerst seine an Krebs leidende Lebens- und Sterbenspartnerin Henriette Vogel und anschließend sich selbst. Zum 200. Todestag des literarischen Außenseiters begeben sich Judith Gerstenberg und Anna Hartwich mit Briefen, Gedichten, wenig bekannten Prosatexten und Stimmen von Kleists Zeitgenossen im Schauspiel Hannover auf Spurensuche in Kleists Leben und Werk. Kompass für „Heinrich von Kleist oder Die gebrechliche Einrichtung der Welt“ sind dabei dessen Extreme: das Verzweifeln an der Sprache, das Gefühl der Ohnmacht am Weltgefüge und das Scheitern auf der Suche nach Glück. MATT

■ Hannover: Do, 10. 11., 20 Uhr, Schauspiel Hannover, Prinzenstraße 9