Vermurkst und mies

Betr.: „Schill schießt gegen die CDU“, taz hamburg vom 2. 11. 2007

Schill schillert schrill. „Enttäuscht“ war der Arme, dass diese „Maßnahme der Inneren Sicherheit“ bei der Sozialsenatorin nicht in guten Händen war. Diese Enttäuschung hat er seiner eigenen Arroganz und Beratungsresistenz zuzuschreiben. Die geschlossene Unterbringung war und ist eben keine auf Polizei- oder Strafrecht basierende Maßnahme der inneren Sicherheit, sondern eine der Jugendhilfe. Schill weiß und wusste dies ganz genau, hat sich aber nie darum geschert. Im Gegenteil, er hat als unzuständiger Innensenator großen Druck auf die verantwortliche Jugendsenatorin ausgeübt und sowohl das vermurkste Konzept als auch die miese Praxis der Geschlossenen Unterbringung Feuerbergstraße mitzuverantworten.

Leider dürfte seine auf der Maxime „Was scheren mich Gesetze – ich will das so!“ beruhende Handlungsweise nicht justiziabel sein. Politisch hat er die Quittung ja bekommen. Aber eine Senatorin, die das mit sich machen lässt und ein Bürgermeister, der das duldet, sind eine Schande für Hamburg. HOLGER GUNDLACH