: Die kleine Wortkunde (Mannschaft)
Eine Mannschaft setzt sich meistens aus mehreren Sportlern zusammen, die gemeinsam trainieren, um dann gegen andere Mannschaften zu spielen. Da wäre beispielsweise die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Herren unter Trainer Jogi Löw. Oder ihr niederländisches Pendant unter Bert van Marvijk.
Beide kamen vor zwei Tagen in Hamburg zusammen (siehe Leibesübungen Seite 19), wobei die deutsche gewann, weil sie, so die Meinung hierzulande, überlegen spielte. Auch jenseits der Grenze scheint dies so gesehen zu werden, mit ein klitzekleinbisschen Neid, vor allem aber, und das ist relativ neu, mit großer Anerkennung. Kommentatoren loben ausdrücklich die Leistung der deutschen Fußballer, was für die niederländische Nationalmannschaft eine ziemliche Kränkung darstellt. Es geht gar das Gerücht um, die deutsche Mannschaft wäre nun die heimliche Liebe all derer, die sonst PSV Eindhoven oder SC Heerenveen anhängen. Und ein wenig sieht man das auch. So heißt es auf volkskrant.nl, die „Mannschaft“ ließ mit ihrem attraktiven Fußball sehen, dass sie nächstes Jahr ein heißer Kandidat für den Titel des Europameisters sei. Auch das NRC Handelsblad schreibt von dem Sieg der „Die Mannschaft“. Durch die in Anführungszeichen gesetzte Schreibweise plus vorangestelltem Artikel geben die Niederländer den deutschen Fußballern so, was sie gar nicht haben: einen festen Namen. Bislang fungierten sie höchstens unter dem Sammelbegriff „Jogis Jungs“. Das wirkt gegenüber der schweizerischen „Nati“, den französischen „Les Bleus“ und der italienischen „Squadra Azzura“ viel zu niedlich. Als „Mannschaft“ aber kann nichts schief gehen. NAT