Falsche Verlockungen

JUSTIZ Sechs Jahre Haft für sexuelle Übergriffe

Ein 26-Jähriger, der sich als Assistent einer Model-Agentur ausgegeben hatte, ist nach sexuellen Übergriffen zu sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sprach ihn am am Mittwoch der Vergewaltigung zweier 19 und 16 Jahre alter Frauen, der Zuhälterei, Nötigung sowie der Körperverletzung im Falle eines dritten Opfers schuldig. Er habe „Mädchen mit wenig Lebenserfahrung und einer guten Portion Naivität“ in die Falle gelockt, hieß es zur Begründung.

Mit falschen Identitäten

Der Angeklagte habe im Juli 2012 beschlossen, über fiktive Anzeigen im Internet Kontakt zu Mädchen aufzunehmen, stand für das Gericht nach dem zweimonatigen Prozess fest. Mit falschen Identitäten habe er die Opfer „auf subtile Weise“ ausgespäht und „ihre Naivität gnadenlos ausgenutzt“. Eine 19-Jährige habe er unter der Drohung, Nacktfotos zu veröffentlichen, zur Prostitution gezwungen.

Der 26-Jährige hatte im Prozess geschwiegen, im Ermittlungsverfahren aber eine schriftliche Erklärung abgegeben. Darin gab er die Kontaktaufnahme sowie Treffen mit den jungen Frauen zu, bestritt aber wesentliche Vorwürfe. Während der Urteilsbegründung störte er mit Zwischenrufen wie „gelogen“.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Gesamtstrafe von acht Jahren gefordert. Das erste Opfer sei eine 19-Jährige gewesen. (dpa)