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Archiv-Artikel

Hertha kann doch gewinnen

Der Fußball-Bundesligist hat seit langem wieder ein finanzielles Plus erwirtschaftet. Gründe dafür sind höhere Fernsehgelder und Einsparungen beim Personal. Für Spielerkäufe in der Winterpause stehen 3 Millionen Euro bereit

Erstmals nach sechs Jahren mit Verlusten hat Fußball-Bundesligist Hertha BSC wieder eine Saison mit einem finanziellen Plus abgeschlossen. Der Berliner Club erzielte in der Spielzeit 2006/07 im operativen Geschäft einen finanziellen Gewinn von 775.000 Euro nach Steuern und baute zugleich rund 7 Millionen Euro Verbindlichkeiten ab. Das gab der für die Finanzen verantwortliche Geschäftsführer Ingo Schiller am Montag bei der Mitgliederversammlung im ICC bekannt. Es ist der erste positive Abschluss des Traditionsvereins seit der Saison 2000/01.

Insgesamt erlöste Hertha in der vergangenen Spielzeit 67,8 Millionen Euro, das sind 12,8 Millionen Euro mehr als 2005/06, und gab 60,7 Millionen Euro aus. Die Verbindlichkeiten sanken zum 30. Juni 2007 auf rund 46,8 Millionen Euro, nachdem sie ein Jahr zuvor auf den Höchststand von 54,1 Millionen gewachsen waren. Das positive Ergebnis beruht vor allem auf einer Steigerung der Fernsehgelder (rund 7 Millionen Euro mehr als 2005/06) sowie auf Einsparungen von 1,4 Millionen Euro beim Personalaufwand und von 2,6 Millionen Euro beim Spielaufwand.

„Wir werden diesen Weg weiterbeschreiten, um künftig auch wieder mehr Mittel für die Verstärkung der Mannschaft zur Verfügung stellen zu können“, kündigte Schiller an. Für Spieler-Einkäufe zur Winterpause würden knapp 3 Millionen Euro zur Verfügung stehen, verriet er. Durch die Ausgabe von Genussscheinen im Wert von 4 Millionen Euro und einen Transfer-Überschuss aus Spielerverkäufen in der Sommerpause würde sich laut Schiller der Etat für die laufende Saison auf rund 70 Millionen Euro erhöhen. Für das Personal stehen statt geplanter 23,7 Millionen nun 27,7 Millionen Euro zur Verfügung.

Trotz der positiven Bilanz ist Hertha von den finanzstärksten Clubs der Liga noch weit entfernt. So hatte beispielsweise Werder Bremen 2006/07 105,8 Millionen Euro umgesetzt, Bayern München sogar 225,8 Millionen. „Uns mit dem Branchenführer zu vergleichen wäre vermessen“, betonte Schiller. Den Unterschied zu Clubs wie Werder erklärte er vor allem aus den Einnahmen aus der Champions League, „ansonsten liegen wir etwas auf einer Höhe“, sagte der Geschäftsführer. DPA