IN ALLER KÜRZE

Pannen alternativlos

Als „vollumfänglich gerechtfertigt“ verteidigt Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) gestern den Großeinsatz der Polizei Bremen am sogenannten „Terror-Wochenende“ vor drei Wochen. Er reagierte damit auf einen Bericht von Radio Bremen, wonach die die „Hinweise einer Bundesbehörde“ auf eine konkrete Terror-Gefahr aus Bremen kamen – von einer Frau, die ein Gespräch auf der Straße mitgehört hatte. Ohne nähere Angaben zu machen, spricht Mäurer von „sehr konkreten und nachvollziehbaren Hinweisen aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen“. Zuvor musste er bereits schwerwiegende Fehler zugeben, wegen der er sich mit Rücktrittsforderungen konfrontiert sieht. Es „bestand die erhebliche Gefahr eines Terroranschlags in Bremen“, beteuert Mäurer. „Außerdem stand im Raum, dass sich verdächtige Personen Waffen beschaffen wollten.“ Gefunden wurde nichts. Für Mäurer ist der von allerlei Pannen begleitete Einsatz aber „ohne vernünftige Alternative“.

200 Flüchtlinge kommen in die Kaserne

Rund 200 Flüchtlinge sollen auf dem Gelände der Scharnhorst-Kaserne in Huckelriede unterkommen. Nach einem einstimmigen Beschluss des Beirats Neustadt sollen demnächst die Abrissarbeiten auf dem Gelände beginnen, um Platz für Wohncontainer zu schaffen. Das Kasernengelände gehört zu den drei Immobilien, die der Bund Bremen überlässt, um Flüchtlinge unterzubringen. Der Standort sei wegen seiner Einbindung in dem Stadtteil sehr gut geeignet, findet die grüne Sozialsenatorin Anja Stahmann. Entstehen sollen am Niedersachsendamm zwei doppelstöckige Wohncontainer-Komplexe, bestehend aus je 130 Elementen. Die Betreuung wird ein Wohlfahrtsverband mit sechs pädagogischen Kräften und Wohnraumvermittlern sicherstellen. Vorgesehen sind Gemeinschaftsräume, Spielflächen für Kinder sowie die Einrichtung von Deutschkursen. Der Betrieb soll im Spätsommer oder im Frühherbst beginnen. Seit 2008 hat Bremen rund 6.000 Flüchtlinge aufgenommen.

Erzieher im Ausstand

Im Tarifkonflikt um höhere Gehälter für die Angestellten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst haben sich am Freitag nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di in Bremen und Niedersachsen rund 3.900 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. Viele Kindergärten blieben deshalb geschlossen. In mehreren Städten gab es zudem Kundgebungen und Demonstrationen. Bereits am Mittwoch und Donnerstag hatten Tausende Beschäftigte für mehr Geld gestreikt. Konkret verlangt die Gewerkschaft, dass Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen sowie Heilpädagogen im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst höher eingruppiert werden. Im Durchschnitt bedeutet das zehn Prozent mehr Gehalt. Ver.di verhandelt darüber für bundesweit etwa 240.000 Beschäftigte. Die Arbeitgeber kritisierten die Streiks.

Botanika reloaded

In der Botanika im Rhododendron-Park werden am Wochenende das neu gestaltete „Entdeckerzentrum“ und die neue Dauerausstellung „Pflanzenphänomene und -vielfalt“ eröffnet. Ermöglicht wurde das durch 500.000 Euro aus der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und Zuschüssen der Stadt Bremen. Ein ausführlicher Bericht folgt.

Mehr Güterumschlag

Der Güterumschlag der Binnenschifffahrt in den bremischen Häfen hat sich 2014 gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Insgesamt wurden hier 7.728 Binnenschiffe be- und entladen, rund 500 mehr als im Vorjahr. Der Güterumschlag belief sich auf mehr als 5,3 Millionen Tonnen. Gegenüber 2013 entspricht das einem leichten Plus.  (taz/dpa)