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Archiv-Artikel

Schmu beim Jade-Weser-Port

Im Streit um die Auftragsvergabe für den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven hat der Bremer Manager der Jade-Weser-Port-Realisierungsgesellschaft, Jürgen Holtermann, schwere Vorwürfe erhoben. Bei dem Vergabeverfahren für den Hafen habe es Manipulationen gegeben, sagte Holtermann vor dem niedersächsischen Landtags-Untersuchungsausschuss zur Auftragsvergabe.

So fänden sich eine ganze Reihe vernichtender Beurteilungen für den Vorschlag des letztlich zum Zuge gekommenen Bunte-Konsortiums nicht in den Akten, sagte Holtermann. Es sei ein Skandal, dass noch im Februar 2007 an dem Sondervorschlag von Bunte festgehalten wurde, obwohl bereits seit einem halben Jahr bekannt gewesen sei, dass dieser technisch „nicht gebrauchsfertig“ war. „Der Sondervorschlag sollte durchgepeitscht werden, die Gutachter wurden unter Druck gesetzt“, sagte Holtermann.

Zuvor hatte die niedersächsische Opposition aus SPD und Grünen im Untersuchungsausschuss den umgekehrten Verdacht geäußert, dass von Bremen aus das Angebot des Essener Baukonzerns Hochtief durchgedrückt werden sollte. Der Jade-Weser-Port ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landesregierungen von Niedersachsen und Bremen. Der Landtags-Untersuchungsausschuss soll klären, ob die Politik Einfluss auf die Vergabe genommen und damit gegen EU-Recht verstoßen hat. TAZ/DPA