unterm strich
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Die Terrakotta-Soldaten, die derzeit im Hamburger Völkerkundemuseum ausgestellt werden, sind unecht – zumindest wenn es nach Chinas Behörden geht. Die zuständigen Ämter in Peking und Xi’an berichten, weder eine Ausstellung in Hamburg noch eine Ausfuhr der rund 2.200 Jahre alten Tonkrieger nach Deutschland genehmigt zu haben. „Wenn es eine Ausstellung mit unseren Figuren gäbe, müssten wir davon wissen“, meldeten sie. Und weil sie nichts davon wissen, schlussfolgern sie, dass es sich bei den Hamburger Exponaten um illegale Kopien handeln muss: „Hier scheint es ein Problem mit dem Schutz von Urheberrechten zu geben“, war aus Peking zu vernehmen. In Europa sei einzig eine Ausstellung in London genehmigt. Die Behörde wisse immer genau, wo die Tonsoldaten in der Welt seien. Sie stammen aus dem Grab des ersten chinesischen Kaisers (259 bis 210 v. Chr.).

Die Potsdamer Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF) war bisher Deutschlands älteste und größte Medienhochschule. Nun will die HFF die erste Filmuniversität des Landes werden. Laut Präsident Dieter Wiedemann würde diese Umwandlung zwar bedeuten, „dass wir bei gleichem Personenstand unsere Forschungsaktivitäten ausbauen müssten“. Allerdings sei es für eine Universität einfacher, Forschungsgelder zu bekommen. Ursprünglich hatte die HFF in ihrer Erneuerungseuphorie auch noch geplant, den Namenszusatz „Konrad Wolf“ loszuwerden – mit der Begründung, der DDR-Regisseur Wolf sei in der Außenwirkung zu weit in den Hintergrund gerückt. Doch daraus wird nichts. Der Plan provozierte massive Kritik und Präsident Wiedemann hat die Diskussion nicht durchgehalten. Unter anderem beschwerten sich der Bundesvorsitzende der Linken, Lothar Bisky, und Klaus Staeck, Präsident der Berliner Akademie der Künste. Bisky warnte die HFF vor Identitätsverlust, Staeck sprach gar von „abenteuerlichen Plänen“.

Die Gedenkstätte gegen Vertreibungen in Europa gehört nach Berlin, findet die Bundesregierung und hält am Standort fest. Auch nachdem Polens Ministerpräsident Donald Tusk angeregt hatte, statt der Berliner Stätte „ein großes Museum des Zweiten Weltkriegs“ in Danzig zu errichten. Schon im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD 2005 sei festgelegt worden, dass in Berlin „ein sichtbares Zeichen zur Erinnerung gegen Vertreibungen“ errichtet werden solle, sagte Vizeregierungssprecher Thomas Steg. Und das in Berlin geplante Zeichen schließe nicht aus, dass auch in anderen Städ- ten eine entsprechende Erinnerungskultur gegen Flucht und Vertreibung entsteht.