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Archiv-Artikel

Zusätzliche Sprachkompetenz

betr.: „Pisa hat einen kleinen, fröhlichen Bruder“, taz vom 5. 12. 07

Entscheidet sich in der Schule das Fortkommen der Schüler nicht über die Beherrschung der deutschen Sprache? Wer nicht genug versteht, kann in keinem Fach richtig folgen. Zweisprachige brauchen mehr Zeit zum Lernen, brauchen demnach besondere Unterstützung. Keine Sprache erlernt sich von selbst.

Wäre es nicht hilfreich, das Wort „Migrant“ im Diskurs über die Schule gegen das Wort „zweisprachig“ auszutauschen? Mit „Migrant“ stellen die ethnisch Deutschen ihre Nachbarn vor die Tür, mit „zweisprachig“ würden sie ihnen eine zusätzliche Kompetenz zugestehen. Das fördert das Selbstbewusstsein. Im Gespräch mit LehrerInnen wird mir – wenn ich um Vermeidung des Worts „Migrant“ bitte – oft geantwortet, es gebe auch Deutsche, die nicht gut Deutsch könnten. Eben! BARBARA HÖHFELD, Frankfurt am Main