Kritik an Rhododendren-Rettern

Nicht alle mögen die Stiftung bejubeln, die den Erhalt des Parks sicher stellen soll – etwa die Gärtner, die gehen sollen

Lauthals beschweren will sich niemand über die Stiftung, die noch in diesem Jahr zur Finanzierung des Rhododendronparks gegründet werden soll – doch vor der heutigen Sitzung der Umweltdeputation gibt es leise Kritik am Umgang mit den im Park beschäftigten GärtnerInnen und an den geplanten Grundstücksverkäufen. 4.300 Quadratmeter sollen am südlichen Rand der Parkanlage abgezwackt und verkauft werden. Das ginge so gerade noch in Ordnung, wenn dadurch der Park als solcher bestehen und gratis bleibe, sagen rote und grüne Stadtteilpolitiker aus Horn-Lehe. „Eintritt steht nicht zur Diskussion“, beruhigte gestern der Sprecher des Umweltsenators, Michael Ortmanns. Auch werde sich niemand am Grundstück „Am See“ vergreifen, wie die Beiräte befürchtet hatten.

Weiter diskutiert wird der Verbleib der Stadtgrün-Beschäftigten, die derzeit im Park arbeiten. Nach Angaben des Stadtgrün-Personalrats sind es 22 MitarbeiterInnen, doch ab dem 1. Januar sollen nach dem Willen des Senats nur noch 13 von ihnen mit der Parkpflege betraut werden. Was mit den übrigen geschieht – „keine Ahnung, uns hat man noch nicht einmal gesagt, dass sie gehen sollen“, kritisiert die Personalrätin Gabi Schmidt. Einige würden bereits seit Jahrzehnten im Park arbeiten, ausgerechnet diese seien nicht mehr erwünscht, so Schmidt. „Denen können Sie nicht kurz vor Weihnachten sagen, ‚ab Januar bist du woanders‘.“ Ein kleiner Teil der Leute würde zwar in den nächsten drei Jahren ohnehin in Rente gehen, aber eben nicht alle. Zumal es auch noch elf MitarbeiterInnen bei der Rhopag gibt, die einen Teil des Parks und die Gewächshäuser der Botanika betreuen. Nur 18 MitarbeiterInnen insgesamt will die Stiftung ab dem 1. 1. 2009 übernehmen.

Für die Stiftung spendete der Unternehmer Klaus Hollweg zehn Millionen Euro, weitere 20 Millionen kommen von der Stadt Bremen. Für 250.000 Euro geht ein an das Grundstück Hollwegs angrenzender, 1.400 Quadratmeter großer Teil des Parks in den Besitz der Stiftung über, den diese wiederum verkaufen kann. Eine Bebauung ist ausgeschlossen – ein Wunsch des Stifters. eib