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Archiv-Artikel

Packstation in der Pampa

An der Autobahn 1 südlich von Hamburg soll ein Logistik-Park halb so groß wie die Außenalster entstehen. Der Düsseldorfer Mittelständler Habacker Holding will damit mindestens 1.600 Arbeitsplätze schaffen

Ein Logistikpark mit mindestens 1.600 Arbeitsplätzen soll südlich von Hamburg entstehen. Dafür hat die Gemeinde Neu Wulmstorf an der Autobahn A 1 80 Hektar Äcker freigegeben – ein Gebiet halb so groß wie die Hamburger Außenalster oder die Hafencity. Die Düsseldorfer Habacker Holding wird den „Logpark Hamburg“ bauen und vermieten. Die Süderelbe AG, eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die südliche Metropolregion wird beim Vermarkten helfen.

Das Logistik-Projekt ist nur 30 Kilometer vom Hamburger Hafen entfernt. Dennoch sei es nicht direkt dem starken Wachstum des Hafens geschuldet, versichert Jochen Winand, der Geschäftsführer der Süderelbe AG, in der Politik, Verwaltung und Wirtschaft kooperieren. Entscheidend sei vielmehr die „wirtschaftsgeografische Lage“ Hamburgs als Tor zu Nord- und Osteuropa sowie zum Baltikum.

Das platte Land Neu Wulmstorfs profitiere vom veränderten Konsumverhalten. „Wenn wir bei Amazon ein Buch bestellen, wollen wir, dass es ruckzuck geliefert wird“, sagt Winand. Ein großes, frei zu gestaltendes Gewerbegebiet direkt an der Autobahn Hamburg - Bremen, an einem Knoten mit Verbindungen nach Berlin, Dänemark und Hannover scheint dafür ideal.

Überdies gliederten viele Hamburger Betriebe ihre Logistik-Abteilungen aus, sagt Winand. Das Zusammenstellen, Etikettieren, Konfektionieren und Verpacken der Lieferungen übernehmen spezialisierte Unternehmen. Winand berichtet von einer Firma, die Kühlschränke importiert, zerlegt und nach den Anforderungen der Empfängerländer neu zusammenbaut. Die Geräte werden auf unterschiedliche Stromnetze vorbereitet und im Falle der USA mit Fächern ausgestattet, in die Gallonen-Kanister passen.

„Das heißt, die Entwicklung hat primär erstmal nichts mit dem Hafen zu tun“, sagt Winand. In den kommenden zehn Jahren will die Süderelbe AG in den Landkreisen Stade, Harburg und Lüneburg 500 Hektar Gewerbeflächen entwickeln. Dabei gehe es aber längst nicht nur um die Ansiedlung von Logistik-Firmen.

Der Gemeinderat hat den Logpark einstimmig befürwortet. Teil des mit Habacker ausgehandelten Pakets sei eine nachhaltige Gestaltung, Lärmschutz und eine Umgehungsstraße für die Nachbargemeinden, sagt Thomas Saunus von der Gemeinde. Für das wachsende Verkehrsaufkommen fühlen sich die Gewerbeentwickler gewappnet. Der Ausbau der A 1 auf sechs Spuren ist fest geplant. GERNOT KNÖDLER