Weihnachtsmarkt, alternativ

Die Alternativangebote zu Weihnachten sind oft nur bemühte Versuche einer Abwehr und Verweigerung. So ehrenwert die Motive sind – dem sentimentalen Brei, dem Kaufzwang, Wham und der Weihnachtsdeko (links im Übrigen der Weihnachtsbaum des Kaufhauses Lafayette, Foto: dpa) entkommen zu wollen – so unzulänglich sind die Lösungen. Am Ende werden doch fast immer Familiengeschichten ausgetauscht und Geschenke verglichen, auch wenn härtester Metal oder Discosound im Hintergrund hämmert. Warum also nicht gleich die Tradition mit der Moderne verbinden und ehrlicherweise Weihnachten feiern, nur eben anders. Gelegenheit bietet dazu heute der Bang Bang Club mit dem „traditionellen Indiepopweihnachtsmarkt“. Eigenartige Kombi, die aber einfach nur bedeutet, dass es auf der einen Seite Punsch, Kinderprogramm und Mutzenmandeln und ein afrikanisches Buffet gibt. Auf der anderen Seite machen die X07 Supergroup, Ballboy aus England und Les Beaux Gosses de Berlin laute Musik. Im Anschluss legt unter anderem Martin Petersdorf weniger weihnachtlich auf. Das klingt doch ganz ordentlich, und vielleicht erfahren wir dann ja auch, was genau eigentlich Markus Kolbs Roboterkrippe ist.

„Traditioneller Indiepopweihnachtsmarkt“: 22. Dezember, ab 16 Uhr, Bang Bang Club, Neue Promenade 10, Eintritt 10/5 Euro