: Marsch zur Erholung
NEUE MUSIK Das Neue Ensemble spielt ein „Neujahrskonzert à la Valentin“
Karl Valentins Diktum, man solle jedes Mal „bei einem so schönen klassischen Abend zur Erholung des kleinen Mannes einen Marsch dazwischen spielen“, setzt das hannoversche Neue Ensemble nun schon seit ein paar Jahren zum Einklang des neuen Jahres erfolgreich um. Zu hören gibt es beim diesjährigen „Neujahrskonzert à la Valentin“ natürlich ausdrücklich Marschmusik, die zur Erringung irgendeines Sieges gar nicht taugt: Zu Aspirin und Hering werden in den Räumen der Kestnergesellschaft vier der „10 Märsche, um den Sieg zu verfehlen“ von Mauricio Kagel kredenzt, die der argentinisch-deutsche Komponist 1979 für sein Hörspiel „Der Tribun“ geschrieben hat.
Wenn dann jeweils alle wieder wach sind, stehen je zwei Stücke der Berliner Komponist_innen Rebecca Saunders und Oliver Schneller auf dem Programm: Saunders „Stirrings Still“ verteilt Altflöte, Oboe, Klarinette, Klavier und Crotales collagenartig im Raum, „The Under-Side of Green“ leistet ausgehend von Leon Battista Alberti und Derek Jarmans „Chroma – ein Buch über Farben“ eine philosophisch-musikalische Auseinandersetzung mit Farbe. Von Schneller sind „Twilight Dialogues“ für Flöte, Klarinette, Viola und Klavier und seine Arbeit „This is what I am seeing here“ für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier zu hören. MATT
■ Hannover: So, 1. 1., 11.30 Uhr, Kestnergesellschaft, Goseriede 11