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Manege frei für UFV und Grüne Partei

■ Die Grün-Lila-Karawane im Circus Busch

Pünktlich um 18.53 Uhr begannen der Unabhängige Frauenverband und die Grüne Partei am Mittwoch mit ihrer auf sechs Uhr festgelegten Abschlußveranstaltung des gemeinsamen Wahlkampfes. Das Zelt des Circus Busch - weitab von jedweder Zivilisation in Hellersdorf - füllte sich trotz vieler später Gäste nur zu einem Drittel. Anfänglicher Unmut ob der Kälte und des Wartens löste sich, als die Streiter der Grün -Lila-Werbe-Karawane von Scheinwerfern bestrahlt, Gladiatoren gleich, durch den Haupteingang in die Arena Einzug hielten. Angekommen schauten sie auf die vergangenen Wochen zurück, in denen die „Vertreter des Überlebens der Menscheit“ durch die DDR getourt waren, um zu informieren und Wähler zu aktivieren. Trotz aller Werbung - aus dem Staatshaushalt finanziert - glauben UFV und Partei-Grüne nur auf drei bis fünf Prozent zu kommen. Das Problem des Wahlbündnisses sind die Differenzen in bestimmten Bereichen, die sie nicht durch den üblichen platten Optimismus überspielen möchten - was nicht sehr wähleranlockend ist. Doch letztendlich geht es ihnen ja nicht um die Macht, sondern um die Sache - getragen vom Glauben an die Vernunft, ein fast sicherer Schutz vor Korruption. Die wichtigste Aufgabe sei, stärker zu werden ohne bundesdeutsche Hilfe, hauptsächlich durch die Verbreitung des eigenen Enthusiasmus; am nötigen Idealismus fehlt es nicht.

Nun folgen abwechselnd Musik, wie Veronika Fischer, Ina Deter und Barbara Kellerbauer, und Sprecher, wie Andre Herzberg und Vera Wollenberger. Der Grüne Minister Matthias Platzek unterstrich, daß seine Partei niemals gegen andere polemisiert habe, sondern sich wenn nötig verteidigt hätte. Doch wurde er seiner Feststellung sofort untreu, als er contra Gysi und Schnur ins Feld zog, was den UFV im übrigen ärgerte.

Uwe Neumärker

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