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Das Erbteil Gottes

■ Das Satireblatt Tango der PCI macht sich über den kürzlich verstorbenen Maler Guttuso lustig

Rom (taz) - „Heilig“, fluchte der Chefredakteur der PCI–Zeitung LUnita, Gerardo Chiarmonte, „heilig ist denen aber auch überhaupt nichts“. Das Un– Heilige hatte er im eigenen Blatt gefunden, genauer: in der satirischen Montagebeilage Tango, die mit schöner Regelmäßigkeit für Ärger sorgt. Aktueller Stein des Anstoßes: Tango macht sich über den eben verstorbenen „italienischen Picasso“ Renato Guttuso lustig, der zur bösen Überraschung seiner Parteifreunde in der PCI kurz vor seinem Tod in den Schoß der Kirche zurückgekehrt war. „Dio ce“ betitelt das Magazin seine neueste Nummer, „Gott existiert“, nach den Graffitti militanter Katholiken an Häuserwänden - nur, bei Tango wird die Zeile fortgeführt „...und will seinen Erbteil haben“: Anspielung auf das ganz und gar unheilige Gerangel, wem denn der Maler nun wirklich gehört, der Partei oder der Kirche. „Pappi, warum werden so viele Kommunisten beim Sterben Christen?“ fragt das Karikatur–Kind des Zeichners Bobo auf der Tango–Titelseite. „Besser im Sterben Christ als im Leben Craxi–Anhänger“, knurrt der Vater. „Ziemlich schlechten Geschmack“ bescheinigt das PCI– Zentralkomitee Tango - nicht zum ersten Mal freilich. Schon vor einem halben Jahr gab es Krach, als vornedrauf der PCI– Vorsitzende Natta nackt zu Akkordeontönen des sozialistischen Regierungschefs Craxi und seines schlitzohrigen DC– Außenministers Andreotti tanzte. Titel: „Nattango“. Werner Raith

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