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Nordsee soll Sondergebiet werden

■ Bundesregierung legt Forderungen für die 2. Schutzkonferenz in London vor / Opposition verlangt schärfere Maßnahmen

Bonn (dpa) - Die Bundesregierung hat am Donnerstag im Bundestag einen weitreichenden Katalog von Forderungen zum besseren Schutz der Nordsee präsentiert, der auf der zweiten Nordsee– Schutzkonferenz im November in London behandelt werden soll. In einer Debatte über Anträge der SPD und der Grünen zu diesem Thema nannte der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, Martin Grüner (FDP), an erster Stelle das Verlangen, das Versenken von Abfall in der Nordsee spätestens 1990 zu beenden. Die Bundesregierung werde sich außerdem für einen baldigen Stopp der Abfallverbrennung auf See einsetzen. Als weitere Forderung nannte Grüner, die Nordsee insgesamt zum Sondergebiet zu erklären. Darüber hinaus muß nach seinen Worten erreicht werden, daß in den Häfen eine kostenlose Entsorgung von Öl– und Chemikalienrückständen der Schiffe erfolgt. In der Aussprache plädierten alle Fraktionen übereinstimmend für bessere und schnellere Schutzmaßnahmen, wobei allerdings SPD und Grüne heftige Kritik an den nach ihrer Ansicht unzureichenden Aktivitäten der Bundesregierung übten. Günter Jansen (SPD) forderte Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) auf, lieber die Londoner Konferenz „platzen zu lassen“, als lediglich „diplomatische Vokabulare“ zu unterschreiben. Jansen forderte ein schäferes Vorgehen gegen die Kapitäne von Schiffen, die ihren Müll auf See ablassen. Für die Grünen beklagte Charlotte Garbe, daß sich an der grundsätzlichen Situation der Verschmutzung der Nordsee noch nichts zum Positiven geändert habe.

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