: Massaker im Süden von Mosambik
■ Über 380 Opfer nach einem Überfall in Homoine / Der staatliche Rundfunk Mosambiks legt Greueltaten der von Südafrika unterstützten Guerillabewegung RENAMO zur Last / Südafrika dementiert eine Beteiligung
Maputo (taz/ap) - Der staatliche Rundfunk in Mosambik legt der wahrscheinlich von Südafrika unterstützten Guerillabewegung RENAMO ein Massaker zur Last, bei dem mindestens 380 Menschen umgebracht worden sind. Sowohl die RENAMO als auch Südafrika bestritten am Mittwoch eine Beteiligung an dem Massaker und beschuldigten die Regierungstruppen. Unter den Opfern befinden sich nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur AIM zahlreiche ältere Leute, Frauen, Kinder und Patienten des Krankenhauses der Region. Die Suche nach Opfern halte an. Das Blutbad soll sich am Samstag in der Stadt Homoine 300 Kilometer nördlich von Maputo zugetragen haben. Homoine liegt in der südlichen Provinz Inhambane. In den letzten Monaten hatten sich blu tige Zwischenfälle aufgrund der RENAMO–Aktivitäten besonders im Süden Mosambiks gehäuft. Traditionell ist diese Anfang der siebziger Jahre im ehemaligen Rhodesien gegründete rechtsgerichtete Organisation eher im Norden des Landes aktiv. Deshalb vermutet man in Mozambik, daß die geographische Verlagerung der RENAMO–Truppen auf einer in letzter Zeit wieder engeren Kooperation der Guerilla mit Südafrika beruht. Südafrika hatte sich in dem Nichtangriffsabkommen mit Mozambik von 84 verpflichtet, auf Unterstützung der RENAMO zu verzichten. Seit 1985 fehlen Beweise für die Zusammenarbeit. Die RENAMO hat inzwischen nach einer afp–Meldung die Verantwortung für das Massaker zurückgewiesen.
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