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Atomachse zwischen London und Paris

■ Nach dem Abbau der Mittelstreckenwaffen streben Frankreich und Großbritannien eine engere Zusammenarbeit in der Atomrüstung an / In Zukunft gemeinsame Raketen–U–Boot–Flotte?

Paris (afp) - Eine engere Zusammenarbeit in der Atomrüstung haben der französische Verteidigungsminister Giraud und sein britischer Kollege Younger am Donnerstag in Paris erörtert. Die offiziell nicht angekündigten Gespräche fanden unter strenger Abschirmung statt. Anschließend hieß es aus Paris nur, bei der Unterredung sei die nächste Konferenz der Westeurpäischen Union (WEU) vorbereitet worden, die im November in Den Haag stattfindet. Weiteres Thema sei der atomare Bereich gewesen. Einzel heiten wurden dazu nicht mitgeteilt. Ein Sprecher des französischen Verteidigungsministeriums sagte am Abend vor Journalisten, die nach der Beseitigung der Mittelstreckenwaffen in Europa entstehende Lage habe beide Seiten bewogen, sich mit den Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit zu befassen. Giraud wolle der französisch–britischen Kooperation so schnell wie möglich „einen konkreten Inhalt“ geben. Ein französischer Regierungsbeamter, der anonym blei ben wollte, erklärte vor dem Gespräch, Giraud und Younger wollten auch über die Möglichkeit sprechen, für die ferne Zukunft ein koordiniertes atomares Abschreckungssystem zu entwickeln, das sich auf eine raketenbestückte U–Boot–Flotte stützen solle. Zunächst dürfte es jedoch um einen Informationsaustausch über mögliche Bedrohungen und engere Konsultationen im Krisenfall gehen. Als Achsen der französischen Verteidigungspolitik nannte ein Sprecher die Kooperation mit London im atomaren Bereich, mit der Bundesrepublik als möglichem Schauplatz einer militärischen Auseinandersetzung und mit Italien und Spanien zur Sicherung des westlichen Mittelmeerraumes.

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