: Die IG Metall sucht die Zukunft
■ Gewerkschaft organisiert Diskussion um gesellschaftliche Reformperspektive / Konferenzen zum Thema Umwelt, Wirtschaft und neue Technologien sollen alten Beschluß aus dem Jahr 1983 einlösen
Von Martin Kempe
Berlin (taz) - Die Industriegewerkschaft Metall plant eine Serie von Diskussionsforen und Konferenzen, die in einen für Oktober geplanten Kongreß „Die andere Zukunft: Solidarität und Freiheit“ einmünden sollen. Der IGM–Vorsitzende Franz Steinkühler sagte gestern auf einer Pressekonferenz in Frankfurt, die Gewerkschaft wolle mit diesem umfangreichen Diskussionsprojekt einen „Beitrag für eine Reformanstrengung“ leisten, die „gesellschaftspolitische Diskussion in der Bundesrepublik insgesamt“ beeinflussen, aber auch Konsequenzen für die eigene Arbeit ziehen. Geplant sind insgesamt sechs vorbereitende Diskussionsforen und eine abschließende Konferenz mit rund 1.000 in– und ausländischen Teilnehmern. Den Anfang macht noch im Januar eine Fachkonferenz zum Thema Umweltschutz, an der neben Umweltminister Klaus Töpfer und Volker Hauff (SPD) auch der ehemalige grüne Umweltminister Joschka Fischer teilnehmen wird. Im März folgt eine Fachkonferenz zum Stichwort „Wertewandel und Solidarität“. Weitere vorbereitende Konferenzen soll es zur Wirtschaftspolitik, zur Technologiepolitik, Sozialpolitik und zur gewerkschaftlichen Tarifpolitik angesichts des gesellschaftlichen Strukturwandels geben. Der abschließende Kongreß im Oktober soll versuchen, die beiden Begriffe Solidarität und Freiheit positiv aufeinander zu beziehen, statt sie, wie die Konservativen es tun, als Gegensätze zu begreifen. Mit ihrem Zukunftsprojekt will die IG Metall einen Beschluß ihres Gewerkschaftstages von 1983 einlösen, der eigentlich schon 1984 hätte erledigt werden müssen. Damals hatten die Delegierten den Vorstand darauf verpflichtet, innerhalb eines Jahres einen Bericht über die gesellschafts– und gewerkschaftlichen Zukunftsperspektiven unter dem Titel „IG Metall 2000“ vorzulegen. Dieser Bericht liegt bis heute nicht vor.
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