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Salzburger Engerl für die WAA

■ Salzburger Delegation nimmt Einblick in WAA–Sicherheitsbericht im bayerischen Umweltministerium / Sprecher der österreichischen Anti–WAA–Plattform wird Zutritt verweigert

München (taz) - Da das bayerische Umweltministerium sich strikt weigerte, den Sicherheitsbericht zur WAA auch in Salzburg auszulegen, stattete gestern eine Delegation aus Salzburg - vertreten waren Gemeinderäte aus allen Parteien bis hin zur ÖVP sowie der Salzburger Bürgermeister Josef Reschen (SPÖ) - dem Ministerium einen Besuch ab. Weder der Umweltminister Dick noch einer seiner Staatssekretäre war bereit, die Gäste zu empfangen, obwohl der Besuch von der bayerischen SPD den „hohen Herren“ vorher angekündigt wurde. Erst auf Anfrage von Bürgermeister Reschen wurde der lei tende Ministerialdirektor Rudolf Mauker geschickt, um die mitgebrachten Einwendungen der Salzburger Delegation gegen die „Oberpfälzer Atommüllfabrik“ entgegenzunehmen. Sie richten sich vor allem auf die ungesicherte Endlagerung sowie die mangelhafte Informationspolitik von deutscher und speziell bayerischer Seite nach Tschernobyl und nicht zuletzt gegen die mögliche Gewinnung von Plutonium zur Atomwaffenproduktion durch die WAA. Mit der fadenscheinigen Begründung, Werbung sei verboten, versperrten Beamte des Ministeriums dem Sprecher der „überparteilichen Plattform gegen die WAA“, Hannes Augustin, den Zutritt zu den Raum, in dem der Sicherheitsbericht ausliegt. Grund: Augustin trug ein Schild mit der Aufschrift „Jedermans EinWAAnd“. Unter diesem Motto wird in Salzburg und Österreich die Bevölkerung aufgerufen, ihre Einwendungen zu erheben. Die Plattform, zu der sich 60 Gruppen, von kirchlichen Organisationen bis hin zu den Müttern für eine atomfreie Zukunft, zusammengeschlossen haben, rechnet mit mindestens 1.000 Einwendungen. Um zu zeigen, wie wenig nachtragend die österreichischen Nachbarn sind, schenkte Augustin den übereifrigen Beamten ein Salzburger Engerl. Lui

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