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Eine UNO–Delegation für Menschenrechte fährt nach Kuba

Genf (taz) - Eine sechsköpfige Delegation der UNO–Menschenrechtskommission wird im Juni - und damit zum ersten Mal überhaupt - Kuba besuchen und der nächsten Versammlung dieses Gremiums im Februar 1989 einen Bericht vorlegen. Nach langwierigen Debatten einigte sich die 43–Länder–Kammer der UNO am späten Donnerstag abend in Genf ohne formale Abstimmung auf diesen Vorschlag vier lateinamerikanischer Staaten. Die USA zogen ihre Kubaresolution zurück, nachdem sie trotz massiven Drucks auf andere Delegationen und der Androhung finanzieller Sanktionen keine Mehrheit erzwingen konnten. Im Verlauf der Debatte hat der eigens aus New York eingeflogene UN– Botschafter der USA, Vernon Walters, Kubas Staatschef Fidel Castro mit Hitler und Stalin verglichen. Auf einer Pressekonferenz bezeichnete US–Delegationschef Valladares Berichte als „völlig falsch“ und vom „kubanischen Radio konstruierte Lügengebäude“, er habe auf einer vertraulichen Sitzung der westlichen Staatengruppe am Donnerstag vergangener Woche etwaige Gegenstimmen und Enthaltungen als „feindlichen Akt gegen die USA“ bezeichnet. Die Berichte in taz, der niederländischen Trouw, in Spaniens Nachrichtenagentur sowie El Pais, die völlig unabhängig vom kubanischen Radio auf übereinstimmenden Aussagen aus drei westlichen Delegationen beruhen, führten auf einem weiteren Treffen der westlichen Staatengruppe zu heftigen Reaktionen der USA. Andreas Zumach

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