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Eine Woche Verschuldung

■ Weltbank fördert japanische Unternehmer und finanziert argentinische Bankenreform / Brasilien verkauft Auslandsschuldverschreibungen / Jugoslawien: Welle von Preiserhöhungen

Frankfurt (dpa) - Der Sprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, hat die Regierungen anderer Gläubigerstaaten aufgefordert, dem Beispiel der BRD zu folgen und einigen armen Ländern ihre Schulden zu erlassen. Die Bundesregierung hat angekündigt, auf etwa zwei Milliarden Mark zu verzichten. Generell habe sich die Schuldenkrise nicht verbessert. Man müsse sich allerdings wundern, daß bei aller Klage über ein zu geringes Wachstum der Weltwirtschaft das ungeheure Potential, „das hier quasi brachliegt, nicht zur Kenntnis genommen wird“. Tokio (afp) - Die Internationale Finanz–Korporation (IFC), eine Weltbank–Tochter, wird in Japan eine Niederlassung einrichten, die Direktinvestitionen japanischer Privatfirmen in Entwiclungsländern fördern soll. Die Überschüsse, die die japanischen Unternehmen im Außenhandel erzielen, könnten nach Ansicht des Weltbank–Präsidenten Barber Conable mit Hilfe der IFC wirkungsvoll in den Entwicklungsprozeß investiert werden. Das Tokioter Büro der IFC soll von einem früheren hohen Beamten des japanischen Finanzministeriums geleitet werden. Washington (afp) - Die Weltbank hat Argentinien einen Kredit über 400 Millionen Dollar bewilligt, um damit eine Reform des Bankwesens zu unterstützen. So sollen das Vertrauen in das Bankwesen gestärkt, die Vergabe von Krediten erleichtert und die Kosten reduziert werden. Verschwinden sollen die Kontrollen über die Zinsen für Kredite und Guthaben. Rio de Janeiro (afp) - Brasilien hat mit der Versteigerung seiner Auslandsschuldverschreibungen begonnen. Finanzexperten sprachen von einem vollen Erfolg. Am letzten Dienstag waren in zwei Schüben Schuldverschreibungen über 150 Millionen Dollar zur Umwandlung in Risikokapital angeboten worden. Beim ersten Schub konnten die Anleger die Plazierung ihrer Investitionen frei wählen; diese Papiere erzielten einen Abschlag von 27 Prozent. Beim zweiten Schub betrug der Abschlag nur noch 10,5 Prozent vom Nennwert, weil das Kapital in Entwicklungsprojekte in den ärmsten Regionen Brasiliens investiert werden muß. Brasilien will im Laufe dieses Jahres etwa 1,5 Milliarden Dollar seiner Auslandschulden (120 Milliarden Dollar) zur Umwandlung in Risikokapital anbieten. Belgrad (dpa) - Der stellvertretende jugoslawische Regierungschef Janes Zemljaric hat dem Parlament in Belgrad Einzelheiten aus dem Vertrag zwischen dem IWF und der Regierung mitgeteilt (siehe taz vom 24.3). Danach sollen vom 15. Mai an weit mehr als die Hälfte aller jetzt eingefrorenen Warenpreise freigegeben und die Importe erleichtert werden. Die Zunahme der Löhne und Gehälter soll an die Produktivität und die Betriebsergebnisse gekoppelt werden. Nach Informationen westlicher Experten soll sich der IWF–Kredit auf 500 Millionen Dollar belaufen. Die jugoslawischen Auslandsschulden der Jahre 1987 bis 1995 über sechs Milliarden Dollar sollen auf 16 bis 17 Jahre gestreckt werden, und vier Jahre lang soll keine Rückzahlung erfolgen.

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