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Sikh–Rache kostet 44 Tote an einem Tag

■ Der Kampf um den Goldenen Tempel geht in den neunten Tag

Amritsar (afp) - Mit intensiven Feuergefechten begann auch der neunte Tag der Militärbelagerung des Goldenen Tempels von Amritsar, in dem sich noch immer separatistische Sikhs verschanzt halten. Die erneuten Kämpfe brachen am Dienstag morgen aus, nachdem die Sikhs sich während einer 30minütigen Waffenruhe nicht ergeben hatten. Scharfschützen sollen die Sikhs daran hindern, sich mit Wasser und Lebhensmitteln zu versorgen. Mit der erneuten Offensive will das Militär verhindern, daß die verschanzten Sikhs die Waffenruhe nutzen, um ihre Position „zu konsolidieren“. Bei Überfällen militanter Sikhs im nordindischen Unionsstaat Punjab waren am Montag insgesamt 40 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der indischen Nachrichtenagentur PTI massakrierten militante Sikhs 14 unbewaffnete Menschen in Chakia Chowk. Bei anderen schweren Zusammenstößen im ganzen Bundesstaat kamen weitere 26 Menschen ums Leben. Bei einem Angriff auf ein Krankenhaus im Distrikt Hoshiarpur wurden ein Säugling und ein Arzt schwer verletzt. Nach Presseberichten befinden sich gegenwärtig über 700 Menschen, darunter auch ehemalige Minister des Punjab und Hohepriester der Sikhs, in Haft, weil sie gegen die Belagerung des Sikh– Heiligtums protestiert hatten. Unterdessen haben Indien und Pakistan beschlossen, ihre Grenze im Bereich des Unionsstaates Punjab gemeinsam zu überwachen. In einer Erklärung zum Abschluß eines pakistanisch–indischen Innenministertreffens hieß es, Einzelheiten sollten in den nächsten drei Monaten festgelegt werden. In den vergangenen Monaten hat Indien das Nachbarland wiederholt beschuldigt, extremistischen Sikhs Unterschlupf und Waffen zu liefern.

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