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Museum mit gebrochener Harmonie

■ Der Italiener Aldo Rossi gewann Wettbewerb für Historisches Museum in Berlin / Gesamtkomplex mit mehreren Einzelgebäuden / Die Kosten für den Bau werden auf bis zu 380 Millionen geschätzt

Museum mit gebrochener Harmonie

Der Italiener Aldo Rossi gewann Wettbewerb für Historisches Museum in Berlin / Gesamtkomplex mit mehreren Einzelgebäuden / Die Kosten für den Bau werden auf bis zu 380 Millionen

geschätzt

Berlin (ap/dpa) - Der Mailänder Architekt Aldo Rossi hat den mit 150.000 Mark dotierten ersten Preis im Architektenwettbewerb für den Bau des „Deutschen Historischen Museums Berlin“ gewonnen. Wie Bundesbauminister Schneider gestern sagte, fiel die Entscheidung mit einer einstimmigen Empfehlung des 21köpfigen Preisrichtergremiums. Schneider geht davon aus, daß noch im Spätsommer oder Frühherbst der Bauauftrag erteilt wird. Rossi ist einer von fünf ausländischen Architekten, die auf 19 Einladungen der Auftraggeber ins Ausland geantwortet hatten. An dem Wettbewerb hatten sich mehr als 600 Architekten beteiligt.

Nach Vorstellung des Architekten soll der Gesamtkomplex in mehrere Einzelgebäude zerfallen, die alle von einem 22 m hohen Eingangs-Rundbau aus zu erreichen sind. Hauptgebäude ist eine 125 m lange Galerie mit vielen kleinen Glasgiebeldächern, von der kammartig die Ausstellungssäle abgehen. In nordwestlicher Richtung sind sie durch die Spree begrenzt, in südöstlicher durch einen niedrigeren zweischenkeligen Säulenvorbau, dessen rechtwinkelige Spitze zum Reichstag weist. Hier ist die Verwaltung untergebracht. In Richtung Kongreßhalle schließt sich an die Rotunde ein Backsteinvorbau für die Museumsdidaktik an. Höchster Punkt wird ein campanileartiger Turm sein.

Der Juryvorsitzende Bächler hob an dem Entwurf die „gebrochene Harmonie“ hervor.

Die erste, 1992 zu beginnende Bauphase im sogenannten Spreebogen, unweit des Reichstagsgebäudes und der Kongreßhalle, umreiße rund 24.000 Quadratmeter Nutzfläche und werde etwa 250 bis 300 Millionen Mark kosten, sagte der Minister. Es sei unmöglich, schon jetzt einen festen Preis für die zweite Phase des insgesamt 36.000 Quadratmeter großen Projektes zu nennen. Von inoffizieller Seite waren vor geraumer Zeit 380 Millionen Mark für das Gesamtvorhaben genannt worden.

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