: Unverständnis für den Bürgermeister
■ SPD-Unterbezirksvorstand unterstützt Kritik an Wedemeiers Haltung zur Daimler-MBB Fusion / Ortsvereine sollen Anträge für den Landesparteitag schreiben
Die Auseinandersetzung innerhalb der SPD um die Haltung von Bürgermeister Klaus Wedemeier zur Fusion von Daimler und MBB zieht Kreise. Am Montag abend stellte sich der Vorstand des UB-Ost einstimmig und „voll inhaltlich“ hinter einen Brief des UB-Vorsitzenden Armin Stolle, in dem dieser den Bürgermeister aufgefordert hatte, sich bei öffentlichen Stellungnahmen differenzierter als bisher zu äußern (Briefwechsel siehe taz vom 30.8.88).
Stolle hatte kritisiert, daß der Senat im Gegensatz zur SPD
Bundestagsfraktion und zur IG Metall zu der geplanten Elefantenhochzeit bislang geschwiegen habe. Bremen gerate durch die Senatsposition in eine aussichtslose Abhängigkeit von der Rüstungsproduktion.
Der Unterbezirk sieht Stolles Befürchtungen durch den Antwortbrief Wedemeiers nicht ausgeräumt. Dieser hatte argumentiert, daß der Einfluß des Nordens in der neuen Konzernstruktur stärker werde, da das Unternehmen aus der „bayrischen Umklammerung“ gelöst werde. Diese Haltung bleibt dem UB-Ost
unverständlich, da durch die Fusion eine „unauflösliche, wettbewerbsfeindliche Machtkonzentration“ entstehe.
Damit die Bremer Sozialdemokraten vor der Elefantenhochzeit nicht lämger die Augen schließen, hat der UB-Vorstand den Schriftwechsel zwischen Armin Stolle und Klaus Wedemeier an alle Ortsvereine verschickt, damit diese „angesichts der Tragweite der Entscheidung “ an der Basis diskutieren und „gegebenenfalls“ zum Landesparteitag im September Anträge einbringen.
hbk
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