: Unschuldige Menschen in Armani - da ist eine Geige noch eine Geige
Unschuldige Menschen in Armani - da ist eine Geige noch eine Geige: „Zu der entwaffnenden Naivität diese Wunsches (die Kleidung des europäischen Jugendorchesters zu modernisieren) kam für mich noch die entwaffnende Unschuld der Gesichter, der Körper und der Bewegungen dieser Mädchen und Jungen dazu, welche sich zu Hunderten mit einem schwierigen, romantischen, von Idealismus durchdrungenen Beruf herumschlagen, sowie die entwaffnende Reinheit desjenigen, welcher - wie ich - die Musik liebt und mit Ehrerbietung und unstillbarem Kenntnisdurst nahekommt. Also, sagte ich mir, wehe, wenn man diese Mädchen und Jungen als komische Bühnenpuppen ansieht und sie jederlei Verkleidung aussetzt: wenn die Uniform ihrer Seele aus Kunstreinheit und eigensinniger Disziplinkraft besteht, dann besteht ihre Berufsuniform aus einem weißen Hemd, einem schwarzen Frack und der in den Jahrhunderten geerbten Würde derjenigen, welche eine Baßgeige umarmt, eine Geige gestreift, eine Viola d'amore vorher gestreichelt haben. Nichts ist so zart evokatorisch wie ein aus dem strengen Kleid erscheinendes Junggesicht (aha), wobei das Kleid die Uniform der Würde ferner Zeiten ist. Nichts ist ebenso aufregend für Giorgio Armani wie einen alten Frack nur mit sorgfältigster Pflege der Proportionen und leidenschaftlicher Suche nach Stoffen und Einzelheiten für eine Gruppe von mit Jugendfrische liebenswürdig blendenden Jungen zu modernisieren, welche vor allem eine Tradition wahren, die weder verletzt noch verraten werden darf.“ Giorgio Armani in seiner Grußbotschaft.
V.
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