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Hoechster Klärschlamm nach drüben

Frankfurt (dpa) - Der Franfurter Chemiemulti Hoechst will weitere 30.000 Tonnen Klärschlamm auf der DDR-Deponie Schöneiche bei Potsdam einlagern. Das bestätigte am Dienstag ein Sprecher der Hoechst AG. Zwischen November '87 und März '88 hatte Hoechst bereits 9.000 Tonnen Klärschlamm nach Schöneiche gebracht. Die nun geplante Entsorgung in die DDR sei eine Zwischenlösung, bis eine eigene Klärschlammverbrennungsanlage gebaut sei, heißt es in Frankfurt. Bei Hoechst fallen jährlich 15.000 Tonnen Klärschlamm an. Bisher lagerte der Chemiekonzern den als Hausmüll deklarierten Schlamm auf der Deponie Aßlar bei Gießen ein, die Ende 1989 geschlossen wird. Die hessischen Grünen haben den erneuten Klärschlammexport kritisiert und wiesen darauf hin, daß Hoechst bereits 1986 vom Umweltministerium aufgefordert worden sei, umgehend mit der Planung einer Klärschlammverbrennungsanlage zu beginnen. Bisher lägen jedoch bei Hoechst keinerlei Planungsunterlagen vor. Mit der erneuten Deponierung in der DDR wolle einer der reichsten Konzerne der BRD „vollendete Tatsachen für die Zukunft schaffen“.

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