Mikrowellen-Flut

An Haushaltsgeräten wird wieder gut verdient  ■  Mit Haushaltsgeräten auf Du und Du

Berlin (taz) - Hochzufrieden dürfen die Hersteller von Haushaltsgeräten sein. Waren 1985 noch 63.000 Beschäftigte nötig, um Produkte im Wert von 7,5 Milliarden Mark (real) zu erzeugen, brauchte es im letzten Jahr 66.000 Beschäftigte, um Waschmaschinen, Mikrowellen und Eierkocher für 8,3 Milliarden Mark herzustellen.

Durch Rationalisierungen stieg die Produktivität der Beschäftigten so stark an, daß die Umsatzrendite der Sparte auf bis zu vier Prozent angestiegen ist, weit mehr als der Durchschnitt der Elektro-Branche. Um 30 Prozent hat die Produktivität zwischen 1980 und 1987 zugenommen.

Die neue Konsumwelle begann im zweiten Halbjahr 1986 zuvor hatte es bei einigen Gerätegruppen sogar rückläufige Umsätze gegeben. Die Branche rechnet auch 1988 mit einem Zuwachs der In- und Auslandsumsätze. Großgeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke sind zu etwa 60 Prozent beteiligt und legen in diesem Jahr um etwa elf Prozent zu. Nur auf zwei Prozent Zuwachs kommen hingegen Kleingeräte wie Kaffeemaschinen oder Toaster, die der Sparte 30 Prozent Umsatz bringen. Ganz schlecht sieht es mit der Hauswärmetechnik aus: Nachtspeicherheizungen verkaufen sich immer schlechter.

Wie sollte es anders sein, wenn er schon seit Jahren in den USA der Renner ist: Verkaufshit ist auch in der BRD der Mikrowellenherd mit einer Zuwachsrate von satten 50 Prozent. Von den bundesdeutschen Konzernen hat bisher nur Siemens die Schnell-Erhitzer im Angebot. Miele will demnächst ebenfalls auf diesen Markt.

Angst vor dem Ausland haben die Gerätehersteller nicht, ließ zumindest ein Verbandssprecher wissen: Seit 1982 stagnieren die Einfuhren, die Importquote beträgt mittlerweile nur noch 31 Prozent.

diba