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Neue Verhandlungen über Kölner Erzbischof

Köln (dpa) - Über die komplizierte rechtliche Situation bei der Neuwahl eines Kölner Erzbischofs soll in der nächsten Woche in Bonn mit dem Vatikan gesprochen werden. Wie am Mittwoch zu erfahren war, wollen die Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, Rau (SPD) und Vogel (CDU), am Buß- und Bettag mit dem päpstlichen Nuntius Josip Uhac zusammentreffen. Die beiden Staatskanzleien in Düsseldorf und Mainz wollten den Termin allerdings nicht bestätigen.

Bei dem Treffen soll dem Vernehmen nach vor allem geklärt werden, inwieweit bei der seit Monaten andauernden Entscheidungsfindung in der Bischofsnachfolge das Konkordat zwischen Preußen und dem Vatikan von 1929 berücksichtigt werden kann und muß. Dabei wird abgewogen werden müssen, ob nach der Ablehnung einer päpstlichen Dreierliste mit Vorschlägen für die Nachfolge des verstorbenen Kölner Erzbischofs Höffner durch das Domkapitel nun weiterhin das „Preußenkonkordat“ bei der Entscheidung Geltung hat.

Nach Auffassung des Vatikans wird nun innerkirchliches Recht gültig, wonach der Papst einen Kandidaten seiner Wahl einsetzen kann. Beobachter wollen wissen, daß sich NRW -Ministerpräsident Rau zu einer Wahrung des Konkordats im Interesse des Domkapitels entschlossen habe.

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