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Speed-Punk-Metal-Hardcore-You-name-it

■ Musik 2,3,4 im Dezember: 11 s.o.-Formationen in Bremen

Wenn es nach den Konzertveranstaltern in der Hansestadt ginge könnten sich Nikolaus und Knecht Ruprecht anstatt ihrer angestammten Uniformen durchaus Nieten-Lederjacken und Doc Marten's Trooper überstreifen.

Quer verteilt über das sonst recht zurückhaltende Bremen wird im Dezember eine Mega-Welle orkanartiger Speed-Punk -Metal-Hardcore-You-name-it Gruppen lostoben. An vier verschiedenen Abenden werden insgesamt 11 Formationen in drei Aufführungsorten dafür sorgen, daß vielen Menschen angesichts der kalten Witterung angenehm heiße Ohren beschert werden.

Den Anfang machen mit Helstar aus Texas, Vendetta aus Schweinfurt und den Huchtinger Lokalmatadoren Dimple Minds drei ambitionierte Gruppen am 6.12. im Aladin in Hemelingen. Die Amerikaner werden ohne Frage mit den Süddeutschen um den Titel der härtesten Metal-Combo des Abends wetteifern, doch werden sich die Bremer Sauf-Punks bestimmt nicht an die Wand spielen lassen.

Genau eine Woche später geht es in der großen Stadthalle am 13.12. mit einer für deutsche Verhältnisse weltweit bedeutenden „Supergroup“ weiter. Die Scorpions aus Hannover geben sich wieder einmal in Deuschland die Ehre, nachdem sie in der UdSSR das dortige Hard-Rock Volk lautstark unterhielten. Als „support act“ wird ihnen die amerikanische Formation Cinderella aus Philadelphia zur Seite stehen.

chon am nächsten Abend, dem 14.12. wird es wiederum im Aladin ohne große Unterbrechung weitergehen, vorausgesetzt, das vorweihnachtliche Budget läßt es zu.

(Kleiner Tip: Entweder die feiertägliche Schenk-Gigantomanie ignorieren und schwerverdientes Geld in Konzertkarten anlegen oder einfach einen Präsentvorschuß der liebsten Angehörigen erbitten, ggf. erschleichen.) Die Suicidal Tendencies versprechen nicht nur aufgrund ihres provokativen Namens eine Menge phonreicher Spannung. Kenner behaupten, daß der Pressetext der Gruppe ausnahmsweise mal nicht übertieben von einer breiten Fächerung ihrer Hörerschaft formuliert ist. Hardcores und Metalfans werden auf ihre Kosten kommen, die selbstmörderischen Absichten können getrost den fünf Herren auf der Bühne überlassen werden, die kennen sich mittlerweile seit 1983 bestens damit aus.

Heftige Unterstützung, allerdings im Rahmen aggressiv vorgetragener Texte und harter Rhythmen und nicht mit Todesmythen haben die Bremer Rumble Militia zu bieten.

Bei diesem Rund-um-Angebot von Höhepunkten der „stage diving“ Freunde zu sprechen (das sind die Leute, die waghalsig von der Bühne springen) ist vielleicht etwas vermessen, doch am 18.12. gehen im Schlachthof noch einmal die Ultraharten des Rockgeschäfts an den Start.

Mit D.R.I., Gang Green und Pestilence verbreiten drei Gruppen hart an der Schmerzgrenze wohlige Gefühle für alle, denen es gar nicht schnell und laut genug gehen kann. Ob es sich nun exakt bei allen drei um „Crossovers“, also interdisziplinären Stilisten der Punk-Metal-Hardcore-Trash -Szene handelt mögen auch BesucherInnen erfahren, die sonst eher gemäßigte Töne gewohnt sind.

Denn schon wenig später wird eine geballte, nivellierte Feiertagssoße auch diese Stadt überschwemmen, und da könnte ein wenig Rückbesinnung auf die turbulenten Nächte im adventösen Vorfeld von unschätzbarem Nutzen sein.

Cool J.F.

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