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Jobs weg bei Europart

■ Nordmende-Urenkel entläßt MitarbeiterInnen

Schon am letzten Mittwoch ging die Hiobsbotschaft über der Belegschaft nieder: 46 Beschäftigte der Hemelinger Firma Europart, überwiegend Frauen, wurden von ihren Vorgesetzten zu Vier- Augen-Gesprächen geladen. Als sie zurückkehrten, war ihnen ihre Entlassung angekündigt worden. Gestern saßen Betriebsrat und Geschäftsleitung den ganzen Tag über zusammen, um einen Interessensausgleich auszuhandeln. Bei Redaktionsschluß dauerten die Beratungen noch an.

Vor knapp zwei Jahren war Europart aus den Trümmern des traditionsreichen Nordmende-Werks geboren worden, vom Bremer Senat und der IG Metall reichlich mit Vorschußlorbeeren bedacht. Der französische Elektronik-Konzern Thomson Grand -Public, der das Werk erst in den 70er Jahren übernommen hatte, wollte die Fabrik ganz stillegen. Rund 800 Jobs standen auf dem Spiel. Schließlich ließ Thomson sich vom Seant überreden, zusammen mit der landeseigenen Beteiligungsgesellschaft Hibeg und einer Manager-Gruppe eine neue GmbH zu gründen. Haupteigentümer wurden die früheren Thomson-Manager, sie halten mehr als die Hälfte der Gesellschaftsanteile. Entlassen wurden „nur“ 280 Leute. Thomson Grand-Public verpflichtete sich, einen Teil der Produkte der neuen Gesellschaft abzunehmen.

Die Abnahmegarantie des französischen Elektronik-Riesen ist inzwischen großenteils ausgelaufen. In dem Hemelinger Werk wurden zuletzt auch Kabelbäume und Kunststoffteile für die Autoindustrie produziert. m

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