: Noch einmal davongekommen
Zur Selbsträumung der Fraunhoferstraße ■ K O M M E N T A R
Gück gehabt, kann man da nur in Richtung AL sagen, zumindest was eine eventuell unvermeidbare Räumung der Fraunhoferstraße betrifft. Doch zu meinen, nun sei die Partei aus der Bredouille, wäre weit gefehlt. Es führt nun einmal kein Weg dran vorbei: Wenn man nicht weiterhin auf Ereignisse reagieren will, muß man der neuen Situation als Regierungspartei Rechnung tragen. Daß das schwierig ist, ist unbestritten. Was wäre denn gewesen, wenn die Polizei wirklich vor der Tür gestanden hätte, und zwar nicht um, wie gestern, leerstehende Räume zu inspizieren, sondern sie erst zu leerstehenden Räumen zu machen? Die Gelassenheit, mit der Teile der AL das Problem Fraunhofstraße angegangen sind, ist sicher eine Tugend bei Politiker, sie entbindet nicht davon, sich sofort Kriterien zu erarbeiten, wie in Zukunft mit ähnlichen Vorfällen umgegangen werden kann. Die Zeiten, in denen sich die Partei sympathisierend zurücklehnen konnte, sind vorbei. Sympathisieren kann sie zwar weiterhin - nur zurücklehnen kann sie sich nicht mehr. Auch um der Glauwürdigkeit und Überprüfkeit durch Bürger und zukünftigen Besetzer sind verbindliche Richtlinien für das Verhalten bei Hausbesetzungen schleunigst gefragt.
Rita Hermanns
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