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Zwei Männer im Knast verbrannt

Frankfurt (taz) - Gegen zwei Uhr morgens sind gestern zwei Männer in ihrer Zelle im Gefängnis im hessischen Butzbach verbrannt. Beide wären im nächsten Jahr aus der Haft entlassen worden. Der stellvertretende Anstaltsleiter Karl Heinz Metz schloß gestern einen Selbstmord der Männer aus. Beide seien am Abend vorher gemeinsam mit einem Beamten im Fernsehraum gewesen, hätten ein Fußballspiel angesehen und sich von dem Beamten mit einem: „Tschüß, bis morgen!“ verabschiedet.

Nachts hatten dann Wachpersonal und Gefangene über die Notrufanlage und aus dem Zellenfenster den Ruf: „Hilfe, es brennt!“ gehört. Nach Angaben von Metz gelang es den Beamten zuerst nicht, die Zellentür zu öffnen. Sie sei von innen mit einem Kabel festgebunden und außerdem verkeilt worden. Außerdem seien ein Schrank und ein Bett vor die Tür gerückt gewesen. Beim Öffnen der Tür habe es durch die plötzliche Luftzufuhr eine Sauerstoffverpuffung gegeben und „alles habe sofort in hellen Flammen gestanden“.

Metz vermutete gegenüber der taz, daß die Männer „auf sich aufmerksam machen wollten“. Einer sei „eine schwierige Persönlichkeit“ gewesen. Er habe den Kontakt zu anderen oft auf „ungewöhnliche Weise“ gesucht und sei depressiv gewesen. Der vermutete Täter habe schon einmal einen Schwelbrand gelegt.

Unklar ist, warum sich sein Mithäftling nicht gegen die Brandlegung gewehrt hat. Falls er, wie die Gefängsnisleitung vermutet, schlief, überhörte er auch, wie der Täter Schrank und Bett durch die Zelle bewegte. Daß Löschversuche unternommen wurden, schließt Metz daraus, daß die Beamten nach dem Eindringen in die Zelle den laufenden Wasserhahn abstellen mußten und aus dem zu spät erfolgten Notruf. Unklar ist auch, warum die Männer, wenn sie eine Protestaktion planten, eine Uhrzeit wählten, zu der schnelle Hilfe nicht zu erwarten ist.

hei

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