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Ensemble gespalten

■ Oldenburger Schauspiel-Streit: Volles Haus und ein kleiner Aufstand im Ensemble über Gerhard Jelen

In einem nicht alltäglichen Spiel muß gegenwärtig der Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters, Hans Häckermann, in seiner Arbeitgeberrolle die Regie übernehmen. 15 von 32 Mitgliedern des Schauspielensembles haben den Intendanten auf einer Unterschriftenliste gebeten, „in zukünftigen Produktionen unter der Regie von Gerhard Jelen nicht besetzt zu werden“.

Jelen (54) ist als Spielleiter am Staatstheater tätig. Einige seiner Inszenierungen und sein individueller Regiestil fanden bundesweite Beachtung, sorgten für Diskussionen und ein „volles Haus“.

Warum die 15 Unterzeichner bei Jelen nicht mehr mitspielen

wollen, ist zur Zeit bis auf zwei Fälle nur dem Generalintendanten bekannt. Der Inszenierungsstil Jelens bereitet einigen Schauspielern offenbar Probleme, weil Jelen vor jeder Aufführung die Rollen modifiziert: Mit Improvisationen und „Aufgabenstellungen“ versucht er, Leben in das Stück zu bringen und zu steter Aufmerksamkeit zu zwingen.

Jelen zeigt sich überrascht und zugleich enttäuscht von der kollektiven Aktion, zumal zu den Unterzeichnern der Nichtbesetzungs-Bitte auch Schauspieler gehören, die seine Inszenierungen nur als Zuschauer kennen oder seit vielen Jahren nicht mehr in seinen Stücken auftraten.

Manfred Protze

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