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Freiluft-Studium mit Polizeischutz

■ Hochschul-Studenten auf der Straße in die Theorie des Schweinezyklus eingeführt

Wissenschaftssentor Horst-Werner Franke hätte wahrscheinlich seine helle Freude gehabt: Rund 300 StudentInnen demonstrierten gestern auf der Langemarckstraße, mit welch bescheidensten Mitteln sich eine wissenschaftliche Einführung in die Theorie des Schweinezyklus‘ bewerkstelligen läßt. Mitten auf der Langemarckstraße dozierte Gerhard Venz, Professor für Elektrotechnik, gestern über die Grundlagen der Regelungstechnik am Beispiel der Schweinemast: Je mehr Futter man vorne in die Ferkel reinsteckt, desto fetter hinten die

Schlachtsauen, desto geringer aber möglichweise der Kotelettpreis. Hermeneutisches Instrumentarium der E-Technik laut Professor Venz: Entweder scharfes Hingucken oder systematisches Raten. Eine Mischung beider Erkenntnismethoden sei besonders bei Klausuren zu empfehlen.

Eine Dauerlösung sollen die Freiluft-Lehrveranstaltungen in der HFT allerdings nicht werden. Erstens können selbst die hilfsbereiteen Polizeibeamten in der Neustadt nicht täglich im Dienste der Wissenschaft Bremer Hauptver

kehrsstraßen in einen provisorische Hörsäle verwandeln, zweitens kommen Herbst und Winter ganz bestimmt und drittens: Ganz ohne Labor-Praktika und Experimente kann auch ein Professor Venz seine StudentInnen nicht in die höheren Weihen der E-Technik einführen.

Nach der gestrigen Veranstaltung demonstrierten die Studentinnen denn auch spontan durch die Innenstadt für mehr mehr Personal und neue Labors. Heute erwarten sie nach gut einwöchigem Streik Mitglieder der Bildungsdeputation in der HFT.

K.S.

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