: Kreuzberger Volxsport
■ D O K U M E N T A T I O N
Vier zerstochene Autoreifen, eingeworfene Fensterscheiben, eine demolierte Klingelanlage und ein zerstörter Briefkasten - das waren die Folgen für Gertrud Trisolini, nachdem sie sich in der taz autonome Militanz auf Demonstrationen und im Kiez kritisiert hatte. Unter dem Namen „Anti-Yuppie-Front“ rechtfertigten nun die Urheber ihre Aktionen in der jüngsten Ausgabe der Autonomen-Zeitschrift 'Interim‘. Zum Verständnis der untenstehenden Dokumentation unter der Schlagzeile „Volxsport“ und dem Titel „Halten Sie die Fresse, Frau T.“ hier eine chronologische Hilfestellung:
-Nach den Ausschreitungen am 1.Mai werden die Ausschreitungen auch im Kreuzberger Kiez teilweise heftig kritisiert. Auf einer öffentlichen Diskussionsveranstaltungen wird die Kritik mehrerer Kiezbewohner - darunter auch Gertrud - von einem Fernsehteam des SFB gefilmt und wenig später in der Sendung „Im Brennpunkt“ ausgestrahlt.
-In einem Artikel der taz vom 11.7. - kurz nach der Demonstration gegen den Parteitag der „Republikaner“ werden mehrere Frauen zitiert - darunter wiederum Gertrud -, die sich über die ihrer Meinung nach sinnlose Militanz auf dieser Demonstration ärgerten, aber auch die mangelnde Diskussionsbereitschaft im Kiez beklagten (die taz berichtete).
Halten Sie die Fresse, Frau T.!
die etablierte alternativ-mafia gibt ihr integrationskonzept auf und übernimmt bullenfunktionen gegenüber uns.
der rot-grüne senat erwartet mehr als staatsknete abziehen und funktionsärsche wundsitzen, sondern aktives auch gewalttätiges handeln gegen die radikale linke.
“...mit welcher hirnrissigkeit hier manche gruppen vorgehen, ohne sich was dabei zu überlegen...“
“...was dieses lausitzerplatzfest betrifft, da kann ich nur sagen, weil wir gerade von diesem tränengas grad geredet haben, ich habe beobachtet, daß das gas nicht nur von den bullen kam, sondern daß auch gruppen, die ich weiß gott nicht für zivis halte, daß die gasgranaten geschmissen haben und nicht nur zurückgeschmissen, sondern sie haben sie aus der tasche gezogen und haben sie angezündet...“
TV-zitat von frau gertrud trisolini zum 1.mai 89
jeden ansatz, uns in die menschenverachtende faschistoide ecke zu stellen, werden wir politisch bekämpfen.
frau trisoloni, ex-hausbesetzerin und mitarbeiterin der genossenschaft luisenstadt ist kern eines ansatzes einer alternativen bürgerwehr.
wir haben ihren arbeitsplatz entglast und ihren privatwagen etwas tiefer gelegt, uns mit ihr auf einer ebene beschäftigt, die uns momentan angemessen schien.
jeder und auch jede, die sich zum vorreiter alternativer denunziation macht, muß wissen, welche konsequenzen das für sie oder ihn hat. wo genossen/innen denunziert werden, werden wir nicht tatenlos zusehen.
P.S. gruß an die hausgemeinschaft von frau trisolini
wir haben eure aussage, euch bei künftigen sozialen konflikten als hilfsbullen zu betätigen, zur kenntnis genommen. Wer sich wie ein bulle benimmt, wird auch behandelt wie ein bulle!!
anti-yuppie-front
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