piwik no script img

Bombe zwischen Ost und West

■ Greenpeace demonstriert mit einer Nachbildung der Hiroshima-Bombe am Checkpoint Charlie / Stopp von Atomtests gefordert

Die Bombe war vier Meter hoch - und wurde von den Grenzpolizisten kurzerhand in den Westen zurückgeworfen. Zum Glück war die Todeswaffe nur aus Pappe. Mit einer Nachbildung der original Hiroshima-Bombe haben Mitglieder der Umweltschutzorganisation „Greenpeace“ am Sonntag vormittag dem 44.Jahrestag des Atombombenabwurfs in Hiroshima am Grenzübergang Checkpoint Charlie gegen die unverminderte Fortführung von Atomtests in aller Welt protestiert. Sie schoben die schwarze Pappbombe hinter die Demarkationslinie auf DDR-Gebiet. Dort konnten sie die Bombe noch ungestört aufbauen. Erst als die UmweltschützerInnen ihre Aufbauarbeiten beendet hatten und auf West-Berliner Gebiet zurückgekehrt waren, schritten die DDR -Grenzpolizisten ein und beförderten das Demonstrationsobjekt zurück. Die Aktion verlief ohne Festnahmen.

Die Aktion auf dem Niemandsland zwischen Ost und West richtete sich vor allem gegen die Atomtests der Nuklearmächte USA, UdSSR, Frankreich und Großbritanien. Greenpeace fordert einen umfassenden Teststoppvertrag. Der Stopp von Atomtests wäre, so ein Greenpeace-Vertreter, ein dramatisches Symbol für die Bereitschaft der Großmächte, den Rüstungswettlauf zu beenden. Seit 1945 hätten die Atomstaaten 1.700 Atombomben gezündet.

Meisner in Hiroshima

Finanzsenator Norbert Meisner (SPD) hat auf der zweiten „Weltkonferenz der Bürgermeister für den Frieden“ in Hiroshima zu weiteren Abrüstungsschritten aufgerufen. Meisner erklärte im Namen des Regierenden Bürgermeisters Walter Momper, Atomwaffen seien Terrorwaffen und ihre Ziele Städte. Von den Städten müßten daher auch die Impulse zur Friedenssicherung ausgehen. Meisner kündigte eine Inititative für ein internationales Netz von Städten an, die vom Zweiten Weltkrieg besonders betroffen worden seien.

-guth

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen