: REPs im Osten
■ In der DDR gibt es konspirative Fascho-Gruppen
Die staatliche DDR-Nachrichtenagentur 'adn‘ dementierte sofort. Am 13.August hatte der West-Berliner REP-Führer Andres die Gründung des ersten Ostberliner Ablegers der rechtsradikalen Partei bekanntgegeben. Ob die Andres-Meldung nun eine reine Publicity-Show war, oder nicht: Schönhuber und andere rechtsradikale Idole liegen besonders bei DDR -Jugendlichen zur Zeit voll im Trend. Konspirativ arbeitende Neo-Nazi-Gruppen gibt es mittlerweile in der ganzen Republik. Diese Fascho-Gruppen, so berichtet der renommierte DDR-Filmemacher Konrad Weiß, „dürften die eigentlichen Träger der faschistischen Ideologie sein“. Nach außen hin unauffällige, scheinbar gut angepaßte und fleißige Arbeiter, „basteln sie in geschlossenen Zirkeln an ihrer alt-neuen Weltanschauung“.
Eines ist in der DDR klar: Politische Parteien oder Verbände können auch Rechtsradikale dort nicht gründen. Wer offen mit rechtsradikalen Parolen auftritt, muß mit harten Gefängnisstrafen rechnen, wie jene fünf jungen Skins, die im vergangenen Jahr unter Alkoholeinfluß den jüdischen Friedhof am Prenzlauer Berg verwüsteten: Zweieinhalb bis sechseinhalb Jahre werden sie in Haft bleiben. Allerdings führen Knaststrafen auch bei DDR-Neonazis kaum zur Änderung ihrer Einstellung. In Rechtsradikalenkreisen werden Haftanstalten „Akademien“ genannt. Nach der Entlassung, so berichtet Konrad Weiß, kehrten viele in ihren „Anschauungen gefestigt als Helden“ in ihre rechte Gruppierung zurück.
claro
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