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Streit um Auschwitz

 ■ V O R L A U F

(Kontext: christlich-jüdischer Dialog in Gefahr, 22.40 Uhr, ZDF) Der Streit um das Kloster der Karmelitinnen in Auschwitz hat durch die jüngsten Äußerungen des polnischen Primas, Kardinal Glemp, an Schärfe gewonnen. Glemp hatte in Tschenstochau den Juden vorgeworfen, die Gefühle aller Polen und deren Souveränität zu verletzen. Führende Vertreter des Judentums, aber auch katholische Bischöfe und Politiker dringen auf die Einhaltung der Abmachungen von Genf aus dem Jahre 1987, in denen eine Verlegung des Klosters ausgehandelt worden war. Auschwitz als Symbol für die Massenvernichtung der Juden dürfe nicht „dejudaisiert“ werden, sagt Elie Wiesel, Schriftsteller und Träger des Friedensnobelpreises. Die Polen wehren sich ihrerseits gegen den internationalen Druck, ein Kloster zu verlegen. Die Auseinandersetzungen gefährden in ihrer Schärfe und Polemik den ohnehin schwierigen jüdisch-christlichen Dialog.

Unter der Gesprächsleitung von Michaela Pilters, Leiterin der Abteilung Kirche und Leben/katholisch, diskutieren der Vorsitzende des deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V., der niedersächsische Landesrabbiner Henry G. Brandt, Prof. Hans Kueng, Professor für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen, und Pater Stanislaw Musial, Sekretär der Kommission der polnischen Bischofskonferenz für den Dialog mit den Juden.

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