: Autofreies Tempodrom
■ Alternativer Verkehrsclub spricht sich für Sperrung der West-Ost-Verbindungen im Tiergarten aus / Öko-Club legt ein neues Waldstraßenkonzept vor
Wenn es um die Sperrung von Waldstraßen für den Autoverkehr geht, will der alternative Verkehrsclub der Bundesrepublik Deutschland (VCD) den Tiergarten nicht ausklammern. Gestern legte der Club ein umfassendes Waldstraßenkonzept vor. Im geographischen - Zentrum steht die Forderung, die wichtigsten Ost-West-Verbindungswege durch den größten Berliner Volkspark ganz oder teilweise zu schließen.
Gesperrt haben möchte der VCD die Straße des 17.Juni zwischen Großem Stern und Entlastungsstraße/Brandenburger Tor sowie die John-Foster-Dulles-Allee. Weiter wird die totale Schließung der kleineren Straßen rund um das Tempodrom verlangt. Durch eine Sperrung zwischen Stauffenberg- und Hildebrandstraße wenigstens vom Durchgangsverkehr befreit werden sollte die Tiergartenstraße. Ferner wünscht sich der VCD für den Abschnitt der Straße des 17.Juni zwischen Klopstockstraße und Großem Stern eine auf das Wochenende begrenzte Schließung.
Hauptziel sei die Entlastung des Tiergartens vom Ausflugsverkehr vor allem an Wochenenden, so der Clubsprecher Joachim Schmidt. Wegen der kürzlich nachgewiesenen alarmierenden Schadenssymptome an vielen Bäumen und der besonderen Bedeutung für die mit Grünflächen unterversorgten Innenstadtbezirke habe der Club den Tiergarten noch nachträglich in sein Waldstraßenkonzept aufgenommen. Alternativ regte der VDC eine bessere Erschließung des Tiergartens durch BVG-Busse an. Der 69er müsse regelmäßig und in kürzeren Abständen bis zum Reichstag fahren, der 48er bei Veranstaltungen im Tempodrom oder im Haus der Kulturen über die Straße In den Zelten bis zur Invalidenstraße verkehren. Neu eingerichtet werden könnte auch eine zum Transport von Freizeitutensilien geeignete Busausflugslinie aus SO36. Das neue Waldstraßenkonzept des VDC sieht auch eine Sperrung aller dem Ausflugsverkehr dienenden Waldstraßen für den motorisierten Individualverkehr vor. Verbesserte und bedarfsgerechte Ersatzangebote der BVG müßten, wie es hieß, allerdings sichergestellt sein. In diesem Zusammenhang hatte der für das Konzept verantwortliche Clubvertreter noch ein besonderes Anliegen: „Unser größtes Anliegen ist, daß ein zusätzlicher S-Bahnhof am Hüttenweg errichtet wird.“
thok
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