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„Sauberhalten!“

■ Fall Schering: AL befürchtet Katastrophe / CDU sorgt sich um das „Image des Wirtschaftsstandorts“

Mit Empörung hat die AL gestern auf Stellungnahmen des Schering-Konzerns zu den bekanntgewordenen Grundwasserverunreinigungen auf dem Werksgelände reagiert. Die Stellungnahmen, in denen die Chemiefirma Gefährdung der Bevölkerung ausschloß, weil in unmittelbarer Umgebung kein Trinkwasser gefördert werde, kommentierte der AL-Abgeordnete Bernd Koeppl mit den Worten: „Verniedlichen - vertuschen verdrängen - Verantwortung ablehnen...“

Sie bestätigten auf „makabre Art und Weise“, daß sich in den Chefetagen der chemischen Industrie kein ökologischer „Bewußtseinswandel“ vollzogen habe. Nach Erkenntnissen der AL, so Koeppl weiter, könne es sich beim Fall Schering möglicherweise sogar um eine „Katastrophe“ handeln: Ihm lägen Informationen vor, daß die Eigenwasserversorgung des Konzerns in 90 Meter Tiefe vergiftet sei.

Das Unternehmen selbst hatte zu den Vorwürfen betont, daß von seiten der Firmenleitung die Berliner Behörden mehrfach über Schäden und Lecks informiert worden seien. Indirekte Schützenhilfe bekam der Chemiekonzern gestern von der CDU. Der Abgeordnete Joachim Palm forderte zwar eine gründliche Sanierung des Geländes, verlangte darüber hinaus aber auch ein Ende der „Panikmache“. Palm: „Der Wirtschaftsstandort Berlin darf nicht in Verruf gebracht werden, sondern muß saubergehalten werden.“

tom

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