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Grüne Spenden

■ taz v. 28.10.89: „Ein Loch in der Mauer, keins im Kopf“

„Grüne Spenden für Deutschdeutsche“ - Wer den Spendenaufruf des Landesvorstandes der Grünen so mißverstehen will, hat wahrscheinlich vor lauter 'Mauern einreißen‘ zu viele Löcher im Kopf. Unser Aufruf sei eine Provokation - gut, warum nicht, aber naiv sind wir deshalb noch lange nicht. Gerade die taz hat mit Artikeln, u. a. von Uta Stolle, zu einer differenzierten Sichtweise beigetragen; warum macht es sich Klaus Schloesser nun wieder so einfach? Wir wollen gerade verhindern, daß es Flüchtlinge erster, zweiter und dritter Klasse gibt, wir wollen in einer Situation, in der Deutsche nur Deutschen spenden (siehe taz-Berichterstattung), auch daran erinnern, daß andere, die in die BRD geflüchtet sind, die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben müssen. Daß wir Deutschen Schwierigkeiten mit unserer Nation und ihrer Geschichte haben, muß hier nicht noch einmal begründet werden. Was das mit einer Mauer im Kopf zu tun haben soll, ist unklar. Ganz davon abgesehen, daß eine Pressemitteilung der Grünen, in der wir die DDR-Flüchtlinge willkommen heißen, von der taz nicht zur Kenntnis genommen wurde. Und: Natürlich macht es einen Unterschied, ob DDR'lerInnen in die BRD flüchten oder ob es Menschen aus anderen Ländern sind; die deutsche Geschichte fängt schließlich nicht erst 1945 an. Aber es ist deshalb noch lange nicht zu tolerieren, daß die einen willkommen sind und die anderen nicht. Einen warmen Mantel im Winter brauchen alle, und ich gehe davon aus, daß es auch für alle genügend Mäntel gibt. Cecilie Eckler-von Gleic

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