: Neu im Kino: „Der Rosenkrieg“ von Danny DeVito
■ Bis daß der Tod uns scheidet
Mochten Sie Laurel und Hardy auch immer so gern, wenn sie sich gegenseitig mit dem Finger ins Auge stießen und der darob geschockte mit spitzen Schuhen dem Kontrahenten vor's Schienbein trat? Oder hiir di
glückliche Famil
Vorher: Ausbruch des Ehekriegs
„erinnern Sie sich an A Fish Called Wanda, wo genußvoll ein Hündchen nach dem anderen plattgefahren wurde? Den screwball comedies dieser Sorte ist ein neues Werk hinzugefügt worden. Danny DeVito heißt der hinterhältige Macher diesmal. Der Rosenkrieg ist der irreführende deutsche Titel von War Of the Roses, denn nicht die roten Liebesblümchen führen Krieg, sondern ein Ehepaar. Barbara und Oliver Rose. Dabei läßt sich die ganze Geschichte so unbekümmert an, denn sie (Kathleen Turner) und er (Michael Douglas) lernen sich bei einer Auktion kennen und landen wenig später multiorgasmusgeschüttelt im Bett. „Diese Geschichte werden wir unseren Enkeln erzählen“, glauben sie dann auch. Wenn die beiden nur wüßten.
„Bist Du glücklich?“ „Ich bin mehr als glücklich, ich bin verheiratet“, antwortet Oliver und kann wirklich nicht wissen, was ihn Regisseur DeVito da sagen läßt. Die anarchistischen Züge, die der Frühlingsrolle in Menschenform nachgesagt werden, sind allerdings mehr boshaft, denn politisch motiviert. Zuerst sind es noch die lieben Kleinen. Die müssen wegen übermäßigen Süßigkeiten-Konsums als ungeschlachte Fettklöße durch's Dasein rollen. Und wie es im Leben so geht, das Ehepaar Rose verliert im Laufe der Jahre die Passion. Er arbeitet wie ein Wilder, und sie hockt im neuerworbenen Haus und richtet ein, bis es nichts mehr einzurichten gibt.
Aber jetzt dreht DeVito erst richtig auf. Barbara will die Scheidung und das Haus und das gefällt Oliver gar nicht. Also hocken die beiden gegenüber am überdimensionierten Eßtisch und duellieren sich mit giftigen Bemerkungen. Er mag lieber Hunde, sie lieber Katzen, sie fährt einen Riesen -Jeep, er einen Oldtimer-Sportwagen. Das geht so bis zu ihrem: „Wenn ich dich sehe, möchte ich dir einen reinhauen“. Das macht sie auch, schließlich hat sie mal Sport studiert.
Es gibt kein Halten mehr, die bürgerliche Ehe zeigt ihr wahres Gesicht. „Du wälzt dich in den tiefsten Schichten prähistorischer Frosch-Scheiße“, sagt er und pinkelt ihr wenig später auf die Fischpfanne. Vor Gästen, wohlgemerkt. Es gibt noch einige dieser despektierlichen Aktionen, bis ein Anwalt be hier die beide
die sic
schlage
Nachher: kurz vor der finalen Scheidung
merkt:„Bis dahin war es ein ganz normaler Scheidungsfall“. Jetzt beginnt Der Rosenkrieg erst richtig. Der Film ist freigegeben ab zwei Ehejahren.
Jürgen FranckeStern, 14.45, 17.15, 20; Fr./Sa. 22.45 Uhr
UT, 14.45, 17.30, 20.15; Fr./Sa. 23 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen