: WAA-Mauer kommt weg
■ Das kostete 28 Millionen / WAA-Gelände jetzt schutzlos
Wackersdorf (dpa) - Der Zaun um das Baugelände für die umstrittene atomare Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Wackersdorf wird seit gestern abgerissen. Vier Jahre lang waren die 28 Millionen Mark (!) teuren Sicherungsanlagen mit Zaun und Betongraben Symbol für den Widerstand gegen das Zehn-Milliarden-Mark-Projekt, das die Energieversorger im Frühjahr 1989 aufgegeben hatten. In den frühen Morgenstunden begann ein Spezialunternehmen mit dem Abbau der 1.200 jeweils 765 Kilogramm schweren Stahlsegmente.
Die 4,8 Kilometer lange und drei Meter hohe Zaunanlage, die bis zum Jahresende verschwinden soll, besteht aus 1.600 Tonnen Spezialstahl und 30.000 Kubikmeter Stahlbetonplatten.
„Die Zaunsegmente aus extrem widerstandsfähigem Spezialstahl werden wegen des derzeit geringen Schrottpreises zunächst zwischengelagert“, sagte ein Sprecher des Abbruchunternehmens. Ein Chemiekonzern habe Interesse für 2,5 Kilometer Zaun angemeldet.
Vergeblich bemühten sich Bürgerinitiativen um Zaunsegmente, von denen zumindest eines als Denkmal im Taxöldener Forst verbleiben soll. Auch Souvenirjäger sind scharf auf Mauerreste.
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