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„So nicht zu schlagen“

 ■  D E R T E A M C H E F S P R I C H T

Kann man einem Mann trauen, der für Fenster, Holzbänke, Luxuskarossen und Bananen wirbt, und das gleichzeitig? Die taz meint: „Ja“. Weshalb Franz Beckenbauer hier via 'dpa‘ zu Wort kommt:

Herr Beckenbauer, wie beurteilen Sie den WM-Start Ihrer Mannschaft?

Beckenbauer: Die Mannschaft hat sehr gut gespielt. Streckenweise war sie besser, als es zu erwarten war. Zeitweise hat alles gepaßt, wurde perfekter Fußball gespielt. So ist die Mannschaft wohl nicht zu schlagen. Das Ziel ist klar. Wir wollen Gruppen-Erster werden und in Mailand bleiben.

Keiner ist besser als wir. Das haben Sie letzte Woche vor der Anreise nach Mailand gesagt. Sind Sie in dieser Ansicht noch bestärkt worden?

Wir haben das auf den Punkt hin umgesetzt, was wir in vier Wochen Vorbereitung erarbeitet haben. Es wurde sehr konsequent gespielt. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr Vorteile haben wir uns erkämpft. Die Ausnutzung der Torchancen war optimal, aber das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können.

Dabei haben die Jugoslawen eine sehr gute Mannschaft, was sie während der WM noch beweisen werden. Ich bin mit dem gesamten Spiel zufrieden. Über die WM-Favoriten nach den ersten Spielen zu sprechen ist zu früh, denn noch nicht alle Mannschaften haben ihren Rhythmus gefunden. Die Italiener haben aber gegen Österreich eine sehr eindrucksvolle, großartige Leistung gezeigt.

In Mexiko 1986 zog Ihr Team mit Defensiv-Fußball in das Finale ein, diese Mannschaft begeisterte durch Angriffsfußball. Ist das Ihr Traum-Fußball?

Wir müssen so spielen. Wir sind eine Mannschaft, die die Offensive sucht. Auch beim Stand von 2:0 und 4:1 gehen wir noch nach vorne. Wir können nicht wie die Südamerikaner den Ball in den eigenen Reihen halten und das Tempo verschleppen.

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