: Münsingen: 659 Autos entgiftet
Reutlingen (ap) - Insgesamt 659 Autos haben die ABC-Züge der Kreise Reutlingen und Alb-Donau nach dem Auslaufen eines gefährlichen Pflanzenschutzmittels im schwäbischen Münsingen entgiften müssen. Bis zum Sonntag waren neun Personen mit Vergiftungserscheinungen in Krankenhäusern behandelt worden, 60 bis 70 weitere meldeten sich zur ambulanten Behandlung. Nach Angaben des Münsinger Hauptamtsleiters Hans-Heinrich Walter hat aber niemand wirklich ernste Verletzungen davongetragen. Lediglich der Fahrer des Gifttransports befand sich am Sonntag noch im Krankenhaus.
Die betroffenen Personen wurden gegen Übelkeit, Kopfweh und Schleimhautreizungen behandelt. Sie waren mit einem hochgiftigen Pflanzenschutzmittel in Kontakt gekommen, das beim Transport auf einer Bundesstraße ausgelaufen war. Der Unfall hatte sich am Donnerstag nachmittag bei dem Versuch ereignet, das ehemalige Rathaus des Ortsteils Hundersingen von dem hochgiftigen Pflanzenschutzmittel „Raphatox“ zu entsorgen, das dort seit Jahrzehnten lagerte. Das Pflanzenschutzmittel, das nach Angaben der Herstellerfirma seit Ende der 40er Jahre nicht mehr in flüssiger Form produziert wird, war bei Bauarbeiten in dem Haus gefunden worden, in dem ein Raum als Treffpunkt für Jugendliche hergerichtet war. Beim Transport zerbrachen zwei Glasbehälter, und das Gift lief auf die vielbefahrene Bundesstraße 465. Eine unbekannte Zahl von Autofahrern fuhr durch die Pfütze.
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