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Präsident Vaclav Havel auf Mittelamerika-Trip

Managua (taz) - Nach einem Höflichkeitsbesuch mit wirtschaftlicher Untermalung in Nicaragua ist der tschechoslowakische Präsident Vaclav Havel gestern in Mexiko eingetroffen. Einziges konkretes Ergebnis des 20stündigen Blitzbesuchs in Managua: Nicaraguas neue Regierung erkennt die Schulden von rund 150 Millionen Dollar bei der CSFR an, die selbst in wirtschaftlichen Nöten steckt. „Wir sehen aber auch den politischen Aspekt und werden keinerlei Pressionen auf Nicaragua ausüben“, versicherte Havel. Nicaragua ist derzeit zahlungsunfähig.

Braungebrannt und sichtlich erholt nach einem Kurzurlaub auf den Bermudas war Havel am Montag in Managua gelandet. Nicaragua ist neben Mexiko das einzige Land der Region, mit dem die frühere CSSR nennenswerte Handelsbeziehungen unterhielt. „Es ist kein Zufall, daß wir beschlossen haben, Nicaragua als erstes Land des lateinamerikanischen Kontinents zu besuchen“, versicherte der Staatschef zum Abschied seiner Gastgeberin Violetta Chamorro. „Wir wollten die jüngst geborene Demokratie Nicaraguas begrüßen.“ Nach dem offiziellen Programm traf Havel auch mit Kardinal Obando y Bravo und mit dem ehemaligen Vizepräsidenten und Schriftstellerkollegen Sergio Ramirez zusammen. Ramirez erklärte nach der Unterredung, Havel hätte die Bedeutung der sandinistischen Revolution gewürdigt.

Ralf Leonhard

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