Vorbereitet

■ betr.: "Die Saudis und die USA haben den Irak in die Falle gelockt", taz vom 26.9.90

betr.: „Die Saudis und die USA haben den Irak in die Falle gelockt“, taz vom 26.9.90

Vom 1. bis 5. August 1990 nahm ich teil an dem Kongreß der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“ (WILPF) in San José/Costa Rica. Dort erfuhr ich von panamensischen Frauen, daß die USA Chemiewaffen gegen die Bevölkerung Panamas eingesetzt hatten und daß ganz junge GIs in Panama offensichtlich an diesen Waffen ausgebildet worden sind, „learning by doing“ sozusagen.

Die Frauen berichteten weiter, daß die panamensische Bevölkerung den Eindruck hätte, sie und ihr Land seien eine Art „Laboratorium“ für die USA, allerdings hatten sie noch keinen Sinn darin entdecken können.

Am Sonntag, den 16.9.1990 äußerte sich eine amerikanische Offizierin im „Weltspiegel“ auf die Frage des Journalisten nach ausreichender medizinischer Versorgung im Falle eines Chemiewaffeneinsatzes des Irak, daß sie unbesorgt sei, man habe in Panama geprobt.

Ergänzend zu dem Beitrag von Herrn Ecevit deutet auch dies darauf hin, daß die USA, die sich jetzt als „Rächer der Enterbten“ aufspielen, sich auf diesen Konflikt gut vorbereitet haben und keineswegs überrascht wurden. Donate Fink, Bremen

[...] Durch die Konterkarierung des Bildes, das die überwiegende Mehrzahl der Medien seit Wochen vom Entstehen und der aktuellen Konstellation der Golfkrise zeichnet, um die Invasion der USA und ihrer Nato- Verbündeten zur langfristigen militärischen Sicherung des Öls und die Beteiligung von Großdeutschland an internationalen Militäraktionen propagandistisch vorzubereiten, kommen vielleicht auch diejenigen Dummschwätzer bei den Grünen ins Nachdenken, die sich erst vor kurzem auf „Max' Seite“ über die Unterstützung ökonomischen und militärischen Nato-Imperialismus im UNO-Gewande ausbreiten durften. Da sich aus dem Sessel der siebten Etage des Hochhauses Tulpenfeld scheinbar der Blick für die Schrecken des Krieges verliert, greife ich nochmal den Vorschlag von Herrn Link auf: Wer sich in der Arabischen Wüste engagieren will, möge dies höchstpersönlich tun. Ansonsten gilt: Verweigert total! Deutsche Soldaten haben nirgendwo auf der Erde etwas zu suchen! [...] Hans-Peter Hubert, Münster