: Neue Ideen von „Scheherazade“
■ Berliner Scheherazade und WILPF planen Nahostfriedenskonferenz
Berlin (taz) — Die „Frauenaktion Scheherazade“ vernetzt sich immer mehr mit anderen internationalen Fraueninitiativen zur Beendigung des Golfkriegs. Nachdem die Berliner Scheherazade-Frauen nach einem samstäglichen Strategietreffen eine außerparlamentarische Friedenskonferenz mit Frauen aus dem Nahen Osten in Angriff nehmen wollen, erreicht die taz ein Schreiben von Margarita Papandreou, Generalkoordinatorin der „Women for Mutual Security“ in Athen, in dem unter anderem genau das vorgeschlagen wird. Auf einem „Womens Emergency Meeting“ am 2. und 3. Februar bei der UNO-Menschenrechtstagung in Genf, schreibt sie, wollen sich Frauenorganisationen aus aller Welt mit der Planung einer „weltweiten Frauenaktion für Frieden, einer ebenfalls weltweiten Frauenaktion am Internationalen Frauentag am 8. März zur Beendigung des Kriegs und einer internationalen Frauenversammlung im Frühjahr“ beschäftigen, die „eine friedliche und gerechte Lösung aller Nahostkonflikte“ zum Thema hat. Das Treffen wird von „Women for Mutal Security“ und von der in 28 Ländern vertretenen „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“ (WILPF) organisiert, zu letzterer hat Scheherazade bereits Kontakt aufgenommen. Den Scheherazade-Vorschlag zur Welturabstimmung wird entweder WILPF oder SERPAJ einbringen, die in zehn lateinamerikanischen Ländern vertretene Menschenrechtsorganisation „Dienst für Frieden und Freiheit“. Scheherazade Berlin wird in irgendeiner Weise in Genf auch vertreten sein.
Dringender Anruf auch aus Florenz: Dort kampieren Frauen auf dem Marktplatz und versuchen sich ihrerseits in internationaler Vernetzung, um nach dem Vorbild der „Frauen in schwarz“ in Jerusalem (siehe dazu auch Interview auf unserer Seite 10) jeden Freitag weltweit um 17.30 Uhr für die Beendigung des Golfkriegs zu demonstrieren. Scheherazade Berlin ist mit der Organisierung einer solchen Demo in möglichst vielen Orten total überfordert, deshalb hier der dringende Appell an alle deutschen Fraueninitiativen, sich zu überlegen, ob sie lokal solche Demonstrationen organisieren könnten. Die Unterschriftenliste wird im übrigen immer größer. Wir bitten um Verständnis, daß wir sie aus Platzgründen nur noch manchmal abdrucken können. Außerdem hoffen wir weiterhin, daß sich Scheherazade-Aktionsgruppen in allen möglichen Städten selbstätig bilden, die Idee von Scheherazade lebt von der Eigeninitiative. Ute Scheub
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen