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Bodenkrieg noch vor Mitte Februar?

■ Rätselraten im Pentagon über Fähigkeiten und Absichten der irakischen Truppen/ Irakische Armee setzt deutsche Infrarot-Nachtsichtgeräte ein

Washington (taz) — Der Bodenkrieg der USA und ihrer Verbündeten gegen die irakischen Truppen in Kuwait soll noch vor Mitte Februar beginnen, berichtete die 'Los Angeles Times‘ gestern. Das Pentagon verweigerte zunächst jede Stellungnahme. Auch von bundesdeutschen Geheimdienstkreisen wurden entsprechende Informationen verbreitet. Dort hieß es auch, Briten und Franzosen hätten ursprünglich für massive Bodenangriffe schon ab dem dritten Kriegstag plädiert. Die USA hätten dies jedoch abgelehnt; zuerst solle die Luftwaffe eingesetzt werden. Außerdem seien noch nicht alle notwendigen Waffen, Geräte und Mannschaften vor Ort. Dazu gehören 25 der 60 von Bonn bereits im Oktober zugesagten „Fuchs“- Spürpanzer die für die Aufklärung bei ABC-Waffen eingesetzt werden sollen. Die 25 „Fuchs“ werden noch immer bei Thyssen-Hentschel für den Wüsteneinsatz modifiziert. Im Pentagon herrscht eine gewisse „Überraschung“ angesichts der „militärischen Fähigkeiten“, die die irakischen Truppen bei den Kämpfen um die saudi-arabische Grenzstadt Chafdschi in der letzten Woche bewiesen hätten. So hätten sich die irakischen Verbände auch nachts durch Minenfelder bewegt — offensichtlich mit Hilfe modernster Infrarot- Nachtsichtgeräte aus Deutschland. Widersprüchliche Meldungen verbreitete das Pentagon am Wochenende über Massierungen und Bewegungen irakischer Truppenverbände.

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